„Froh, wenn ich im Bett liege“: Clemens von Darts-Coup überwältigt

<p>Gabriel Clemens aus Deutschland jubelt über seinen Sieg.</p>
Gabriel Clemens aus Deutschland jubelt über seinen Sieg. | Foto: picture alliance/dpa/PA Wire

Nach dem größten Coup seiner Karriere war Gabriel Clemens völlig am Ende. Auf der größten Darts-Bühne der Welt in London kämpfte der deutsche Weltmeister-Besieger mit den Tränen, im Presseraum saß er komplett überwältigt. „Im Moment fühle ich mich gerade ziemlich leer. Leer - ich weiß nicht, ob das positiv ist. Mir fehlen so ein bisschen die Worte. Ich bin natürlich total glücklich“, sagte „The German Giant“, nachdem er bei der WM auf dramatische Art und Weise mit 4:3 über Titelverteidiger Peter Wright gesiegt hatte.

Der 37 Jahre alte Saarländer ist der erste Deutsche, der bei einer WM den Titelträger besiegt hat und gleichzeitig der erste Deutsche, der in der WM-Geschichte das Achtelfinale erreichte. Beim furiosen Duell mit dem selbst auf höchstem Niveau agierenden Wright entschieden am Ende Nuancen. „Er ist Weltmeister, ich bin der Außenseiter. Für mich war die dritte Runde schon ein Erfolg. Ich habe gesagt, ich werde es genießen und ihm einen harten Kampf liefern. Das ist mir gelungen“, sagte Clemens und wahrte damit seinen bescheidenen Ton.

Den großen Coup, den sich Darts-Deutschland eigentlich von Youngster Max Hopp erhofft hatte, vollbrachte nun Clemens. Mit der dicken Überraschung vom Sonntag muss sein Weg im Alexandra Palace noch nicht beendet sein. Auch der Pole Krzysztof Ratajski, der Simon Whitlock aus Australien mit 4:0 besiegte, ist keine unlösbare Aufgabe für ein WM-Achtelfinale. Was ist noch möglich? „Keine Ahnung, da mache ich mir morgen Gedanken darüber. Im Moment bin ich mal froh, wenn ich im Bett liege“, sagte Clemens bei Sport1.

„Snakebite“ Wright, der Clemens im Oktober bei der EM noch klar besiegt hatte und danach Europameister wurde, ist nach den beiden Engländern Rob Cross und Michael Smith schon der dritte große Favorit, der in London vorzeitig gescheitert ist. Für den letzten verbleibenden Deutschen geht das WM-Abenteuer aber nun weiter. Er hatte - gemeinsam mit seiner Freundin - auch die Weihnachtsfeiertage im Spielerhotel in London verbracht. (dpa)

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