Rassismusvorwurf: Partie zwischen PSG und Basaksehir am Mittwoch

<p>Rassismusvorwurf: Partie zwischen PSG und Basaksehir am Mittwoch</p>

Nach einem Rassismusvorwurf gegen den vierten Offiziellen ist das Champions-League-Spiel zwischen dem französischen Fußball-Meister Paris Saint-Germain und Basaksehir Istanbul abgebrochen worden und soll am Mittwoch fortgesetzt werden. Wie die Europäische Fußball-Union am späten Dienstagabend mitteilte, soll das komplette Schiedsrichter-Team ausgetauscht werden, wenn die verbleibenden 75 Minuten zu Ende gespielt werden.

Beide Mannschaften hatten am Dienstagabend nach etwa einer Viertelstunde und minutenlangen Diskussionen beim Stand von 0:0 den Platz verlassen. Der Assistenztrainer der Gäste, der frühere kamerunische Nationalspieler Pierre Webo, hatte die Rote Karte gesehen und soll vom vierten Offiziellen rassistisch beleidigt worden sein. Diesem war vorgeworfen worden, eine rassistische Formulierung für Schwarze benutzt zu haben, die im Deutschen inzwischen mit dem Begriff „N-Wort“ umschrieben wird. Dieser Ausdruck war im leeren Prinzenpark-Stadion während der TV-Übertragung deutlich zu hören.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte „die rassistische Aussage gegenüber Pierre Webo“ und teilte via Twitter mit: „Wir sind bedingungslos gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport und in allen Lebensbereichen.“

Wie zudem zu hören war, soll das Schiedsrichter-Team aus Rumänien versucht haben, sich damit zu verteidigen, dass der Vierte Offizielle das rumänische Wort für Schwarzer (negru) benutzt habe und nicht das „N-Wort“. Warum er das „N-Wort“ benutzt habe, fragte Demba Ba den vierten Offiziellen Sebastian Colţescu. Ba saß zunächst auf der Bank von Basaksehir.

Webo, Ba und andere waren anschließend zu hören, wie sie lautstark darauf hinwiesen, dass die Schiedsrichter bei einem weißen Spieler auch nicht „der Weiße“ gesagt hätten, um diesen zu identifizieren. Basaksehir twitterte sofort nach dem Vorfall das Logo der UEFA-Kampagne „No to Racism - Respect“. Am Spielfeldrand in Paris kam es zu hitzigen Debatten, die PSG-Stars Kylian Mbappé und Neymar standen lange dicht beim Geschehen. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie Mbappé auch sprach. Der Brasilianer Neymar hatte zuletzt Mitte September im Liga-Spiel gegen Olympique Marseille seinem Gegenspieler Rassismus vorgeworfen.

Nachdem die Gäste-Mannschaft – Nacer Chadli und Boli Bolingoli hatten das Spiel auf der Bank begonnen – aus der Türkei in die Kabinen gegangen war, folgte auch wenige Sekunden später das Team von PSG. Mbappé schrieb in den sozialen Netzwerken: „Say no to Racism. M. Webo we are with you“ (Wir sind bei dir). (dpa/jph)

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