Streik in Jupille: AB InBev und Gewerkschaft streiten sich weiter

<p>Die FGTB bestreikt die Brauerei in Jupille seit genau einer Woche.</p>
Die FGTB bestreikt die Brauerei in Jupille seit genau einer Woche. | Foto: belga

Die Produktion am Standort Lüttich steht seit einer Woche still, und das Klima zwischen den Konfliktparteien verschlechtert sich von Tag zu Tag. Nach dem Scheitern der Schlichtungssitzung am Dienstag prangerte die Unternehmensleitung am Mittwochabend eine „aggressive Atmosphäre, Sabotage und Drohungen“ seitens der FGTB angeschlossenen Streikenden an. In diesem Zusammenhang fügte sie hinzu, dass sie keine andere Wahl habe, „als Geldbußen gegen diejenigen durchzusetzen“, die den Betrieb der Brauerei blockieren.

„Abgesehen vom Streik, der uns rechtlich zusteht, verstehe ich nicht, was das mit Aggression oder Sabotage zu tun haben soll. Die Anhänger, die den Zugang zu den Lastwagen versperrten, sind seit einiger Zeit entfernt worden, und wir hindern niemanden am Zugang zum Gelände, weder Lastwagen noch Arbeiter. Wir blockieren keine Ein- oder Ausgänge, es gibt nur einen Streikposten“, so José Borego, FGTB-Delegierter: „In den vergangenen Tagen war die Polizei Tag und Nacht anwesend, sogar in Zivil. Wenn wir aggressiv wären, würde die Polizei reagieren.“

Der Gewerkschaftsvertreter behauptet sogar, dass die Aggressionen und Drohungen eher von der Unternehmensführung ausgehen. „Man sendet Tag und Nacht Textnachrichten an die Arbeitnehmer, um sie dazu zu bewegen, zur Arbeit zu gehen. Man sagt ihnen, dass die Streikposten aufgelöst worden sind. Man spricht Drohungen gegen Zeitarbeiter aus und macht ihnen Angst, dass sie nicht mehr gebraucht werden. Der Direktor selbst hat mir verboten, mit irgendjemandem zu sprechen. Er sagte mir, wenn ich Informationen weitergeben wolle, müsse ich nur die offiziellen Stellen durchlaufen und um eine Mitarbeiterversammlung bitten. Und er fügte hinzu, dass er dagegen sei“, so Borego weiter.

Die Unternehmensleitung sagt, dass ihr Berichte vorliegen, die „eine aggressive Atmosphäre auf dem Gelände und Sabotage zeigen sowie die Tatsache, dass die Gewerkschaft sogar einen unter Quarantäne gestellten Kollegen als Streikposten eingesetzt hat“. Die Brauerei kündigte an, eine externe Untersuchung unter Einbeziehung der Gewerbeaufsicht zu beantragen, um „aus der Sackgasse herauszukommen“. (belga/mv)

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