Dimata und Doku stehen vor Debüt bei den Roten Teufeln

<p>Landry Dimata (links) und Jeremy Doku (#49) sind die Überraschungen im Aufgebot von Roberto Martinez.</p>
Landry Dimata (links) und Jeremy Doku (#49) sind die Überraschungen im Aufgebot von Roberto Martinez. | Foto: Photo News

Seit dem 19. November und dem 6:1 gegen Zypern in der Qualifikation zur letztendlich verschobenen EM haben sich die Roten Teufel nicht mehr gesehen. Neun Monate später sind sie in der Nations League gefordert: Am 5. September geht es in Kopenhagen gegen Dänemark, am 8. September im König-Baudouin-Stadion gegen Island. Beide Spiele werden um 20.45 Uhr angepfiffen, beide finden ohne Zuschauer statt.

Ein Name taucht fortan nicht mehr in der Liste der Abwehrspieler auf: Vincent Kompany gab zu Beginn vergangener Woche sein Karriereende bekannt. An seiner Stelle setzen die Roten Teufel immer noch auf Thomas Vermaelen. Doch da der 34-Jährige bei Vissel Kobe in Japan spielt, ist es aufgrund der Quarantäne-Bestimmungen alles andere als einfach, seine zeitweilige Rückkehr nach Belgien zu organisieren. Hinzu kommt eine Verletzung, die ihn zuletzt – die japanische J-League befindet sich mitten in der wiederaufgenommenen Saison – zu einer Pause zwang. Alleine, dass sich Roberto Martinez und sein Stab trotz aller Widrigkeiten so sehr um seine Rückkehr bemühen, zeigt, dass Vermaelen gerade nach Kompanys Rücktritt weiterhin gefragt ist. „Wenn er die nötigen Papiere zur Einreise nach Europa erhält, wird er im Kader stehen“, versichert der Spanier Martinez.

<p>Nationaltrainer Roberto Martinez</p>
Nationaltrainer Roberto Martinez | Foto: Photo News

Neu-Dortmunder Thomas Meunier, der bei einem Testspiel vergangene Woche einen Muskelfaseriss erlitt, ist ebenfalls im Aufgebot dabei – genau wie Jason Denayer, der mit Lyon vor sieben Tage noch im Halbfinale der Champions League gegen Bayern München antrat. Überhaupt dürfte Martinez innerhalb der Mannschaft große Unterschiede bei der Fitness bemerken. Denn während Bundesliga-Spieler wie Thorgan Hazard und Witsel (Dortmund), Casteels (Wolfsburg) und Boyata (Hertha BSC) seit dem letzten Bundesliga-Spieltag Ende Juni kein Pflichtspiel mehr bestritten haben, genießt neben Denayer noch fast ein Dutzend weiterer Spieler nach den Finalturnieren in Champions- und Europa League erst seit wenigen Tagen den Urlaub. Die Roten Teufel aus der 1. Division wiederum haben zum Zeitpunkt der Länderspiele schon vier Spieltage der neuen Saison in den Beinen.

Über ihre erste Nominierung dürfen sich derweil zwei Anderlechter Stürmer freuen: Jérémy Doku (18) und Landry Dimata (22) wurden zum ersten Mal von Martinez in den 29-köpfigen Kader berufen. „Jérémy ist ein außergewöhnlicher Spieler. Er bringt etwas mit, das im modernen Fußball heutzutage sehr wichtig ist, und das sind seine Qualitäten im Eins-Gegen-Eins“, so Martinez, der vor allem mit der Nominierung von Dimata überraschte. Dieser hatte nach mehr als einjähriger Verletzungspause erst kürzlich sein Comeback gefeiert. „Wir haben ihn aber schon immer als sehr gut eingeschätzt und denken, dass es der richtige Moment ist, ihn in die Gruppe aufzunehmen. Der September wird eine seltsame Zeit. Manche Spieler haben schon viel gespielt, während andere aus dem Urlaub kommen. Das ist eine gute Gelegenheit, die jungen Spieler ranzulassen, die schon Meisterschaftsspiele bestritten haben.“ Kein Wunder also, dass insgesamt acht Spieler aus der 1. Division im Aufgebot vertreten sind, fünf davon aus Anderlecht. Auch Ex-Eupener Hendrik Van Crombrugge ist als vierter Torwart dabei.

Dimata werden gute Chancen auf einen Einsatz im Sturm neben Romelu Lukaku eingeräumt, denn Christian Benteke (Crystal Palace) und Michy Batshuayi (FC Chelsea) wurden nicht berücksichtigt. Dies habe allerdings nicht ihre fehlenden Einsatzzeiten im Verein zum Grund, erklärt Martinez: „Wir stehen mit ihren Klubs in Kontakt. Aufgrund von Ausreise-Problemen können sie derzeit nicht zu uns stoßen.“ (jph/tf)

Das Aufgebot der Roten Teufel gegen Dänemark und Island:

Tor: Thibaut Courtois (Real), Simon Mignolet (Brügge), Koen Casteels (Wolfsburg) Hendrik Van Crombrugge (Anderlecht)

Abwehr: Toby Alderweireld (Tottenham), Dedryck Boyata (Hertha BSC), Jason Denayer (Lyon), Elias Cobbaut (Anderlecht), Leander Dendoncker (Wolverhampton), Brandon Mechele (Brügge), Thomas Vermaelen (Vissel Kobe), Jan Vertonghen (Benfica)

Mittelfeld: Yannick Carrasco (Atletico), Timothy Castagne (Atalanta), Nacer Chadli (Monaco), Thorgan Hazard, Thomas Meunier (beide Dortmund), Kevin De Bruyne (ManCity), Dennis Praet, Youri Tielemans (beide Leicester), Hans Vanaken (Brügge), Axel Witsel (Dortmun)

Sturm: Eden Hazard (Real), Romelu Lukaku (Inter), Dries Mertens (Neapel), Divock Origi (Liverpool), Leandro Trossard (Brighton), Yari Verschaeren, Jérémy Doku, Landry Dimata (alle drei Anderlecht)

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