DFL: Saisonstart am 18. September vorgesehen - verkürzte Winterpause?

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Christian Seifert | Foto: dpa

Die schwierige Terminplanung für die kommende Fußball-Saison wird konkreter. Einer Mitteilung der Deutschen Fußball Liga zufolge ist derzeit der 18. September als Tag für den Saisonstart der Bundesliga „vorgesehen“. Noch gibt es demnach „verschiedene Planungsvarianten“, zu denen die 36 Profi-Vereine in den kommenden Tagen Stellung beziehen sollen. Die DFL stehe vor „komplexen Herausforderungen hinsichtlich der sportlichen und wirtschaftlichen Planung“, teilte der Dachverband mit. Ein Modell sieht eine verkürzte Winterpause, ein anderes eine höhere Anzahl an „Englischen Wochen“ vor. Bislang sind mit den Medienpartnern zwei bis maximal drei vereinbart.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hatte zuvor in einem Interview der Zeitung „Die Welt“ geäußert, dass mit Blick auf die Europapokal-Turniere im August nach „einem für alle gangbaren Weg“ gesucht werde. Einen Saisonstart Mitte September ohne den FC Bayern, der in Portugal um den Titel in der Champions League spielt, schloss der 51-Jährige dabei nicht aus. Offen ist, wann wieder im DFB-Pokal gespielt wird.

„In diesen Zeiten ist eine gewisse Flexibilität erforderlich, das gilt für Verbände genauso wie für Klubs“, sagte Seifert. Das könne „in außergewöhnlichen Zeiten auch zu ausnahmsweise ungewöhnlichen Entscheidungen führen“. Das Final-8 der Königsklasse findet vom 12. bis zum 23. August in Lissabon statt, in der Europa League wird in Nordrhein-Westfalen vom 10. bis zum 21. August gespielt. Bislang war auch immer der 11. September als möglicher Bundesliga-Starttermin genannt worden. Seit 2002 wird die neue Spielzeit traditionell im Stadion des Meisters eröffnet.

„In der 2. Bundesliga ist neben einer verkürzten Winterpause ein Saisonstart bereits am 28. August eine Option“, teilte die DFL mit. Der 2. Spieltag der 2. Liga würde dann während der Länderspielpause Anfang September stattfinden.

Ob mit oder ohne den Meister – dass zeitnah wieder Zuschauer in die Stadien dürfen, bleibe das Ziel, sagte Seifert. Bis zum 31. Oktober sind in Deutschland allerdings noch Großveranstaltungen verboten, für die kein Hygienekonzept vorliegt, und bei denen eine adressenseitige Nachverfolgung der Besucher nicht möglich ist. „Es liegt also im Aufgabenbereich der DFL, einen Rahmen zu entwickeln, wie ein übergeordnetes Hygienekonzept aussehen kann“, sagte Seifert. „Am Ende entscheiden aber die Politik und die Behörden vor Ort.“

Die Klubs müssten dann die standortspezifischen Inhalte einfügen. „Es kann keine Lösung von der Stange geben, auch weil ein Stadion in einer Region mit mehr oder weniger Neu-Infektionen und Maskenpflicht liegen kann – und ein anderes nicht“, erklärte Seifert. „Ob das bis Mitte September möglich ist, hängt von vielen Faktoren ab.“

Noch komplizierter scheint die Umsetzung tiefgreifender Veränderungen nach der Krise, die viele Vereine um ihre Existenz hatte bangen lassen. „Die Herausforderungen im europäischen Fußball werden immens sein“, sagte Seifert. „Um nur einige Punkte zu nennen: ein im Sommer möglicherweise in weiten Teilen kollabierender Transfermarkt, unter Umständen ausbleibende Zahlungen offener Transferraten, schwierigere Rahmenbedingungen für Sponsoring, sowie ein noch nicht absehbarer Zeitpunkt, wann die Stadien wieder gefüllt sind.“

Es gehe nicht darum, nur die Gelder richtig zu verteilen. Wer das glaube, habe „die Dimension dieser Herausforderungen noch nicht erkannt“, sagte Seifert. „Die bestehen auch darin, die Ausgabenstruktur zu überdenken. Fakt ist: Wir täten daher gut daran, uns im europäischen Fußball Themen wie eines Salary Cap anzunehmen. Wir werden aber sicher nicht übermorgen mit einem fix und fertig ausgearbeiteten, juristisch belastbaren Konzept für zum Beispiel eigenkapitalbasierte Gehaltsobergrenzen auf Teamebene in Europa vorstellig werden können.“ (dpa)

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