Gabriela Sabatini feiert am Samstag ihren 50. Geburtstag

<p>Gabriela Sabatini war lange eine der auffälligsten Erscheinungen des Damentennis.</p>
Gabriela Sabatini war lange eine der auffälligsten Erscheinungen des Damentennis. | Foto: dpa

Meistens zog sie den Kürzeren gegen diese Deutsche mit den unfassbar schnellen Beinen. 40-mal standen sich Steffi Graf und Gabriela Sabatini in jenem so ereignisreichen Tennis-Jahrzehnt von 1985 bis 1995 gegenüber, 29-mal machte Graf den letzten Punkt. Am Samstag feiert die schöne Argentinierin, längst eine gute Freundin der „Gräfin“ aus Brühl, ihren 50. Geburtstag: Attraktiver, glamouröser, strahlender als zu ihrer sportlichen Glanzzeit.

Sabatini war gerade 15 Jahre alt, als sie 1985 erst im Roland-Garros-Halbfinale in Paris an US-Legende Chris Evert scheiterte. Sie fühlte sich wie so viele Sandplatzspezialisten an der Grundlinie am wohlsten, von dort aus konnte sie das Geschehen mit ihrem variablen Spiel mit viel Topspin auf beiden Seiten gut kontrollieren.

Es schien nur eine Frage der Zeit, bis die Teen-Sensation aus Buenos Aires an die Spitze der Weltrangliste klettern würde, doch bis dorthin sollte sie es nie schaffen. Platz drei war Endstation für Gabriela Sabatini, und das hatte auch, aber nicht nur etwas mit Steffi Graf zu tun.

Bisweilen absichtlich im Halbfinale verloren

„Tennis hat mir sehr viel mehr gegeben, als es mir genommen hat. Es hat mir die Möglichkeit gegeben, zu reisen, die Welt kennenzulernen, Menschen zu treffen“, sagte sie in einem Interview der argentinischen Zeitung „La Nación“. „Ich war eine introvertierte, ängstliche Person - Tennis hat mir geholfen, mich auszudrücken.“

Lange nach dem Ende ihrer Karriere im Oktober 1996 offenbarte Sabatini im Gespräch mit „La Nacion“ Überraschendes. Sie sei extrem schüchtern, fast ängstlich gewesen, und oft, wenn sie den Eindruck hatte, ein Turnier gewinnen zu können, habe sie im Halbfinale verloren: „Die Angst, als Turniersiegerin öffentlich reden und vor die Presse treten zu müssen, hat mich gelähmt. Ich konnte nicht mehr frei aufspielen, mein Kopf war völlig zu.“ Und deshalb stehen in der Statistik für eine dermaßen begabte Spielerin auch „nur“ 27 Titel zu Buche, darunter der bei den US Open 1990, als sie das erste und einzige Mal ein Grand-Slam-Finale gegen Steffi Graf gewann. 1991 trennten Sabatini zwei Punkte vom Wimbledonsieg, ehe Graf das Match an sich riss und den dritten Satz mit 8:6 gewann. 1988 war Sabatini die Gegnerin, als Graf bei Olympia in Seoul den Matchball zu ihrem legendären Golden Slam verwandelte. Im selben Jahr gewann das Doppel Graf/Sabatini den Titel in Wimbledon.

Eine hartnäckige Bauchmuskelverletzung leitete Anfang 1996 das Ende von Sabatinis Karriere ein, mehr schlecht als recht quälte sie sich durch das Jahr.

Mittlerweile stammen fast 20 Damen- und Herrendüfte aus Sabatinis eigenen Produktion.

Ihr letztes Match bestritt sie beim Hallenturnier im Oktober 1996 in Zürich, wo sie in der ersten Runde gegen Jennifer Capriati verlor. Zum Masters nach New York reiste Sabatini noch an, erklärte aber noch vor Turnierbeginn mit gerade 26 Jahren ihren Rücktritt. Heute ist Sabatini, die seit 2006 einen Platz in der Tennis Hall of Fame in Newport hat, eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Bereits kurz nach dem Ende ihrer Karriere hatte sie ein Parfüm ihres Namens auf den Markt gebracht, das Duftwasser war ein bemerkenswerter Erfolg. Mittlerweile stammen fast 20 Damen- und Herrendüfte aus ihrer eigenen Produktion. Ihre Geschäfte führt sie von ihrem Wohnsitz in der Schweiz, seit einigen Jahren lebt sie in Pfäffikon. (sid/dpa)

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