Corona-Wahnsinn im Eigenheim: Ostbelgier dreht im Homeoffice durch

<p>„Gefangen“ im Eigenheim: Für seinen Kurzfilm „The Quarantine“ stand Chris Eyre-Walker nicht nur hinter der Kamera, sondern vor allem davor.</p>
„Gefangen“ im Eigenheim: Für seinen Kurzfilm „The Quarantine“ stand Chris Eyre-Walker nicht nur hinter der Kamera, sondern vor allem davor. | Foto: Chris Eyre-Walker

Chris Eyre-Walker ist in diesen Tagen, wie die meisten Ostbelgier, viel zu Hause, fast nur eigentlich. Die Ausgangsbeschränkungen halten auch den Eifeler in Schach. „Das ist schon eine ungewohnte Situation für mich. Normalerweise bin ich ziemlich viel unterwegs, aber Abenteuer und Reisen sind momentan totales Tabu“, erklärt er auf GrenzEcho-Nachfrage.

Kein No-Go ist es derweil in den eignen vier Wänden seiner Leidenschaft zu frönen. Im Fall von Chris Eyre-Walker ist das die Fotografie. Doch die hat der 30-Jährige am Anfang der Corna-Maßnahmen überraschenderweise fast kaum gehuldigt. Stattdessen hat sich der Eifeler, der sechs Jahre in Australien gelebt hat, unter anderem im Gärtnern versucht. „Ich habe aber auch endlich mal die Zeit gefunden, mich um mein Haus zu kümmern“, berichtet der ehemalige Soldat.

Nach einigen experimentellen Seitensprüngen hat sich Chris Eyre-Walker aber wieder seiner eigentlichen Liebe zugewandt. Anstoß hierfür war einer seiner Kunden. „Der Rucksackhersteller Atlas Packs hat mich vor einigen Wochen kontaktiert und wollte, dass ich für die Marke eine Art Unterhaltungsserie mit Bezug auf die aktuelle Coronakrise produziere.“ Am Ende fanden beide Seiten aber keinen gemeinsamen Nenner, sodass das Projekt nicht in Gang gesetzt wurde. Aus dem Kopf ging die Grundidee dem Eifeler aber nicht. Er war letztlich so von ihr gepackt, dass er sich auf eigene Faust ans Werk machte. Herausgekommen ist ein knapp neunminütiger Kurzfilm mit dem Titel „The Quarantine“.

Im Mittelpunkt des Streifens steht Chris Eyre-Walker selbst. „Also eine extremere Version von mir“, ergänzt der Macher, der seine persönliche Lage in Corona-Zeiten als Basis für den Film genommen hat. „Grob zusammengefasst geht es um einen Fotografen, der normalerweise unterwegs ist, aber nun erst einmal auf unbestimmte Zeit zu Hause feststeckt und langsam aber sicher anfängt durchzudrehen. In dem Kurzfilm spielen wir aber auch darauf an, dass überall ohne Ende Klopapier gekauft wird – und was passiert, wenn es einem ausgeht.“

<p>Kameraequipment in der Spülmaschine? In „The Quarantine“ verliert die Hauptfigur langsam aber sicher den Verstand.</p>
Kameraequipment in der Spülmaschine? In „The Quarantine“ verliert die Hauptfigur langsam aber sicher den Verstand. | Foto: Chris Eyre-Walker

Alleine konnte Chris Eyre-Walker die Produktion seines Films allerdings nicht bewerkstelligt. „Meine Freundin, die auch Fotografin ist, hat mir bei der Geschichte geholfen und einige Einstellungen gefilmt“, erklärt der Eifeler. Gedauert hat das ganze übrigens „fünf bis sechs Tage“. Damit war „The Quarantine“ erst einmal nur im Kasten, aber noch nicht geschnitten. „Die Montage hat uns noch einmal ein paar Tage gekostet, sodass ich sagen würde, dass wir für den Film alles in allem knapp zwei Wochen gebraucht haben.“

Seit dem 31. März ist „The Quarantine“ auf der Videoplattform YouTube zu sehen. Und die Corona-Beschäftigungstherapie, wie Chris Eyre-Walker die Filmproduktion mit einem Augenzwinkern bezeichnet, kommt an. Seit der Veröffentlichung wurde der Kurzfilm knapp 5.000 mal aufgerufen. Tendenz steigend, dem Corona-Wahnsinn sei Dank.

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