„Saisonabbruch wäre Super-GAU“ – Mehrere Klubs von Insolvenz bedroht

<p>Der Traditionsklub VFL Bochum zählt zu den finanziell am ärgsten gebeutelten Vereinen.</p>
Der Traditionsklub VFL Bochum zählt zu den finanziell am ärgsten gebeutelten Vereinen. | Foto: dpa

Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies schlug am Wochenende Alarm. Wegen der Pandemie macht sich der 63-Jährige „große Sorgen um Schalke und den gesamten Fußball, weil keiner genau weiß, mit welchem Szenario wir planen können“. Der „Welt am Sonntag“ sagte er: „Ein Saisonabbruch wäre der Super-GAU.“

Für Unruhe sorgte ein Bericht des Fachblatts „Kicker“, wonach 13 der 36 Profivereine – darunter vier Erstligisten – noch in dieser Saison die Insolvenz droht. Der „Kicker“ nennt keine Namen von Klubs und beruft sich auf Zahlen, die auf der Video-Mitgliederkonferenz der Deutschen Fußball Liga (DFL) in der vergangenen Woche den Vertretern der Profivereine mitgeteilt worden seien. In der Bundesliga soll ein Verein akut bedroht sein. Er könne seinen Verpflichtungen nur noch bis Mai nachkommen. Drei weitere Vereine müssten im Juni den Konkursverwalter bestellen.

Sowohl der 1. FC Köln, als auch der FC Bayern München, Werder Bremen und die TSG 1899 Hoffenheim versicherten in den vergangenen Tagen bereits, in der Krise finanziell gewappnet zu sein.

Sieben Zweitliga-Vreine sollen jedoch schon Ende Mai Insolvenz anmelden müssen, falls bis dahin der Spielbetrieb nicht aufgenommen und somit die vierte Rate der Medienpartner nicht fällig wird. Wie am Montag bekannt wurde, zählt der VFL Bochum zu den finanziell bedrohten Vereinen. Dort haben Profis und Geschäftsführung auf zehn bis 15 Prozent ihres Gehalts verzichtet, viele Mitarbeiter sind in Kurzarbeit.

Offenbar sehen manche Klubs in einer Planinsolvenz, für die der bisherige Neun-Punkte-Abzug entfällt, auch eine Chance, sich so mancher Altlast zu entledigen und sich neu aufzustellen. So erwägt derzeit der Karlsruher SC diesen Schritt. (dpa)

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