Diskussionen über Olympia, EM-Entscheidung naht

<p>Über die EM wird am Dienstag entschieden.</p>
Über die EM wird am Dienstag entschieden. | Foto: dpa

Der Sport steht still. Abgesehen von kleineren Fußball-Ligen, der Olympia-Qualifikation der Boxer und den Turnieren des Darts-Weltverbandes PDC tut sich angesichts der grassierenden Coronavirus-Pandemie in diesen Wochen nicht mehr viel. Für die Macher der Großevents Fußball-EM und Olympische Spiele ist es nun an der Zeit, die Weichen für den Sommer zu stellen - oder frühzeitig über eine langfristige Verlegung zu beraten und zu entscheiden. Die Deutsche Presse-Agentur gibt einen Überblick über die derzeitige Situation bei den großen Events.

OLYMPIA IN TOKIO:

Bisher gibt es keine konkreten Anzeichen, dass die Spiele in Japans Hauptstadt unmittelbar vor einer Verschiebung stehen. Die Verantwortlichen in Tokio sowie IOC-Präsident Thomas Bach halten am angepeilten Zeitplan mit der Eröffnung am 24. Juli fest.

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Konkrete Szenarien und Alternativtermine wie bei der Fußball-EM gibt es bislang nicht. DOSB-Chef Alfons Hörmann betonte, die wegen des Virus ausfallenden Qualifikationswettkämpfe seien derzeit die kleinste Sorge. „Das ist ein Problem, das ich als einfach lösbar einschätze“, sagte Hörmann der dpa. Sowohl IOC als auch DOSB seien hier flexibel.

FUSSBALL-EM:

51 Fußball-Spiele mit 24 Nationen in insgesamt zwölf Ländern: Für die paneuropäische EM scheint sich die Europäische Fußball-Union UEFA in Zeiten geschlossener Grenzen wegen des Virus just das falsche Jahr ausgesucht zu haben. An diesem Dienstag beraten alle Mitgliedsstaaten über das weitere Vorgehen und konkret auch über die EM. Alles andere als eine Verschiebung wäre zum jetzigen Zeitpunkt eine Überraschung. Als Kandidaten für den Ersatztermin wurden bislang der anstehende Winter sowie der Sommer 2021 gehandelt. Auf diesem Platz könnte die EM allerdings mit der neuen Club-WM der FIFA konkurrieren.

FORMEL-1-SAISON:

Nach der Absage des Grand Prix in Melbourne sowie zwei weiterer Rennen zum Start ist auch die Situation der Formel 1 ungewiss. Sportchef Ross Brawn geht trotz der Zwangspause direkt zum Start von einem vollen Kalender mit mindestens 17 Rennen aus.

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„Er wird anders aussehen, aber er wird eine ordentliche Anzahl an Rennen enthalten“, sagte Brawn. Man könne noch Rennen in die Sommerpause quetschen, aber „es hängt davon ab, wann die Saison beginnen wird“, fügte der Funktionär an.

TENNIS-WELTTOUR:

Die ATP-Tour der Männer pausiert derzeit für sechs Wochen, die bedeutenden Masters-Turniere in Indian Wells und Miami sind abgesagt. Da die Tennis-Weltrangliste stets über den Zeitraum der vergangenen 52 Wochen geregelt wird, verlieren Spieler nun Punkte aus dem Vorjahr, ohne diese verteidigen zu können. Blickt man auf den Kalender für den Mai, dürfte es nicht besser aussehen: Turniere in Madrid, Barcelona, Monte Carlo oder Rom sind schwer vorstellbar, da die Maßnahmen derzeit von Tag zu Tag restriktiver werden. Selbst der nächste Grand Slam, die French Open in Paris, ist nur noch gut zwei Monate entfernt und damit von einer Absage oder Verschiebung bedroht.

US-SPORT:

Die geplante Pause von einem Monat wird in den großen amerikanischen Ligen nicht reichen, nachdem die US-Gesundheitsbehörde CDC nun für den Zeitraum von acht Wochen empfahl, Events mit 50 Personen oder mehr abzusagen. Die Basketball-Profiliga NBA schrieb zunächst von einer Unterbrechung auf „unbestimmte Zeit“ und stellte seinen Spielern laut Medienberichten frei, aus den Städten der Teams abzureisen. „Ich brauche einen Partner zum Weintrinken“, ließ Superstar LeBron James von den Los Angeles Lakers via Twitter wissen. Es klang nicht so, als ob er allzu schnell wieder für seinen vierten NBA-Meistertitel auf dem Parkett antreten müsste. (dpa)

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