„Omas gegen rechts“ in Kall: „Wir wollen einstehen für unsere Kinder und Enkel“

<p>Petra Kanzler (l.) und Walli Forner haben in Kall die Gruppierung „Omas gegen rechts“ mitbegründet. In den kommenden Monaten will die Gruppe verstärkt in Erscheinung treten.</p>
Petra Kanzler (l.) und Walli Forner haben in Kall die Gruppierung „Omas gegen rechts“ mitbegründet. In den kommenden Monaten will die Gruppe verstärkt in Erscheinung treten. | Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Bei Kundgebungen von Organisationen und Vereinigungen, die in rechtem Zusammenhang stehen sollen, beim Pogrom-Gedenken auf dem jüdischen Friedhof in Kall und anderen Veranstaltungen. „Man kann die Rechten nicht mehr ignorieren“, sagt Walli Forner. Die frühere Gastwirtin, die sich als „Ur-Kallerin“ bezeichnet, hat schon damals, hinter der Theke, einen oftmals noch verhalten geäußerten oder versteckten Rassismus kennengelernt. „Ich habe mit mehreren Kneipengästen intensiv diskutiert“, erinnert sie sich. Schleichend seien diese rechten Aussagen immer öffentlicher geworden.

Dass es auch in der Eifel Rechtsextreme gibt, ist nichts Neues. „Es gab schon immer bei Wahlen Stimmen für rechts“, sagt Petra Kanzler. Rund ein Jahrzehnt, bis zu ihrem Verbot durch den damaligen NRW-Innenminister Ralf Jäger, versuchte beispielsweise die Kameradschaft Aachener Land in der Eifel Fuß zu fassen.

So wurden in Kall in der Vergangenheit vereinzelt Hakenkreuzschmierereien an Häusern und Aufkleber an der Bahnhofsunterführung gefunden. Für die „Omas gegen rechts“ – die Ursprungsplattform wurde 2017 in Wien gegründet – ist besonders wichtig, dass es sich bei ihnen um keinen Verein und keine Partei, sondern um einen losen Zusammenschluss handelt. „Wir legen uns nicht auf eine politische Richtung fest – außer gegen rechts“, sagen sie. In den kommenden Monaten wollen sich die „Omas gegen rechts“ im Kommunalwahlkampf noch stärker gegen rechts positionieren. Dabei gibt es keinen Zwang: „Jeder gibt das, was er kann“, zumindest aber Zivilcourage.

„Wir merken in Gesprächen, dass bei vielen älteren Personen unangenehme Erinnerungen hochkommen“, erzählt Walli Forner. Im Regelfall treffen sich die „Omas gegen rechts“ zweimal im Monat. (red)


Wer sich interessiert, kann sich per Mail melden: Eifeler bei den „Omas“ in Kall unter ogr-kall@web.de.

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