Coronavirus: Gehen ostbelgischen Apotheken auch die Atemschutzmasken aus?

<p>Eine Apothekerin hält ein Atemschutzmaske in der Hand.</p>
Eine Apothekerin hält ein Atemschutzmaske in der Hand. | Foto: belga

In Eupen ist die Nachfrage nach den Atemschutzmasken tatsächlich recht groß, jedoch vor allem, weil die Kunden sie in Massen kaufen, sodass keine mehr übrig bleiben, wie Mitarbeiter der Eupener Apotheken Schunck, Hübinger und Reul berichten. So haben am Montag zum Beispiel zwei Chinesinnen eine große Anzahl gekauft, weil sie diese nach Hause schicken wollten. „Das war natürlich ein Einzelfall“, betont eine Mitarbeiterin in der Apotheke Reul in der Aachener Straße.

Die „Großeinkäufe“ scheinen jedoch momentan keine Ausnahme zu sein. Alleine am Dienstag seien in der Apotheke Schunck in der Bergstraße vier Anfragen eingegangen, aber nicht nur für zwei oder drei Masken, sondern für 50 bis 200 Stück pro Person. Auch Ralph Hübinger von der Apotheke Hübinger auf der Klötzerbahn betont, dass viele seiner Kunden eine größere Menge an Atemmasken suchen – wahrscheinlich auch, um sie ins Ausland zu schicken.

„Im Moment ist eine totale Panik verbreitet, und die Leute kommen und wollen sich wirklich eindecken“, sagt eine Mitarbeiterin der Apotheke Schunck. Doch genau solche „Vorratseinkäufe“ stellen ein Problem dar, denn Neubestellungen seien so gut wie unmöglich. Die einfachen Standardmasken bekäme man im Moment noch, aber auch nicht mehr so einfach. Eine Lieferzeit von zwei Tagen sei einzurechnen.

Produktions- und Lieferprobleme

„Die speziellen Chirurgenmasken sind nur noch sehr schwer zu bekommen“, bestätigt eine Apothekerin in der Bergstraße. „Unser Großhandel hat schon gar nichts mehr. Heute Morgen waren noch welche zu bekommen, heute Mittag aber schon keine mehr, und jetzt ist es anscheinend ganz extrem geworden“, hieß es am Dienstag in der Apotheke. Man wisse auch nicht genau, wie viele wirklich noch geliefert werden, und neue Lieferungen würden in der Anzahl wahrscheinlich nur sehr gering ausfallen.

Dieses Lieferproblem kennt auch die Apotheke Hübinger: „Ich habe sogar bei der Firma 3M, einer der größten Hersteller überhaupt, angerufen [...] und die haben keine mehr. Über die Grenze hinweg werden auch keine mehr exportiert, weil die Franzosen, Deutschen und Niederländer selbst keine mehr haben, oder zu wenige.“

Das Problem liegt hauptsächlich bei der Produktion, denn „es werden einfach zu wenig produziert, im Vergleich zu dem, was man hätte produzieren sollen – weil es die Probleme in der Vergangenheit nicht mehr gegeben hat“, erklärt der Apotheker. Einer chinesischen Kundin zufolge sei eine große Produktion der Atemschutzmasken für das Land China, in dem die meisten produziert werden, nicht profitabel genug.

In der Eifel ist der Vorrat an Schutzmasken noch intakt, denn dort besteht gegenwärtig noch gar keine Nachfrage, wie Mitarbeiter der Apotheke Hardy in Amel und der Apotheke Lentz in S.Vith berichten.

Ein Grund zur Panik bestehe ohnehin nicht: „Die ganze Panikmache ist natürlich total übertrieben. [...] Hier von einer gesundheitlichen Gefährdung für die belgische Bevölkerung zu sprechen, das ist bei weitem übertrieben“, erklärt der Apotheker André Lentz. Neuesten Erkenntnissen zufolge sei das Coronavirus wesentlich weniger ansteckend als zum Beispiel ein Grippevirus. Für eine Ansteckung müsse man praktisch schon direkten Körperkontakt zu einer Person haben, die Träger des Virus ist.

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