Die Szenen, die sich am Donnerstagmorgen an der Rue de la Loi in der Hauptstadt abspielten, waren schon nicht ohne: Knapp 30 Aktivisten hatten samt Kletterausrüstung das Gebäude des Europäischen Rats erobert und ein überdimensionales Transparent mit der Aufschrift „Climate emergency“ (zu Deutsch: Klimanotfall) an der Immobilie enthüllt. Damit aber nicht genug: Denn mit und mit wurden weitere Banner an dem EU-Ratsgebäude befestigt. Darauf zu sehen: tobende Flammen.
Eine Aktion, die schnell die Runde machte – in erster Linie in den sozialen Netzwerken. Unter dem Hashtag „HouseOnFire“ ploppten am Donnerstagmorgen im Sekundentakt diverse Posts auf.
Mit der heiklen und nicht ganz ungefährlichen Kletteraktion wollte Greenpeace ihre Forderung nach Klimaneutralität untermauern. Dass die Initiative am Donnerstag über die Bühne ging, kam nicht von Ungefähr. Denn im Nachmittag findet in Brüssel das Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs statt, die allen voran über den sogenannten Green Deal debattieren wollen.
Ziel des umfassenden Plans, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch vorgestellt hat: Europa soll bis 2050 als erster Kontinent vollkommen klimaneutral werden. Allerdings gibt es in einigen EU-Staaten, die noch besonders abhängig sind vom Energieträger Kohle, noch Widerstand.
„Klimaneutralität 2050 reicht nicht aus.“
Aber nicht nur an dem Gebäude wurde am Donnerstagmorgen protestiert, sondern auch davor. Mehrere Klimaaktivisten in gelber Greenpeace-Montur hatten sich entlang der Straße positioniert, um ihrem Ärger Luft zu machen. Infolge des Protestes war der Schumann-Tunnel kurzzeitig blockiert.
Im Laufe der Aktion schrieb die Umweltschutzorganisation zudem auf Twitter: „Klimaneutralität 2050 reicht nicht aus. Die Präsidenten und Premierminister von heute werden dann nicht mehr hier sein. Es geht darum, dass sie jetzt handeln.“
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