Kelmiser Dreigestirn war der Clou des Abends

Dies tat dem karnevalistischen Geist jedoch keinen Abbruch. Trotz einiger Unkenrufe im Vorfeld konnten die Organisatoren ein volles Haus verzeichnen. Unterstützt von den Vereinen und den KeNeHeMo-Ex-Prinzen, fühlten sich die Narren schnell sehr wohl. Nach dem Einmarsch aller Traditionsvereine oblag es Präsident Freddy Renier zwei verdienstvolle Vereinsmitglieder zu ehren. So Dieter Schnickmann für 2x11-jährige Mitgliedschaft sowie Jacky Meessen, den er zum Ehrenmitglied ernannte.

Neben einer Anzahl auswärtiger Prinzen waren ebenfalls die beiden Kinderprinzen aus dem KeNeHeMo-Land, Florian II. und Marielle I., vertreten. Bei seinem letzten Einmarsch genoss Marco I. mit seinem Gefolge die Huldigungen der närrischen Untertanen.

Unter großer Anteilnahme der Narren und seines Vereins „die Flitsche“, schied Marco im weiteren Verlauf des Abends würdevoll aus seinem Amt aus. Seine äußeren Zeichen der Macht überreichte er an den Kelmiser Bürgermeister Luc Frank, Pastor Albert Brodel und Freddy Renier, verbunden mit vielen Worte des Lobes für das Wirken der fünf zum Erhalt und Pflege des Karnevals.

Marcos Dank galt vor allem seinem Verein, seinem Begleiter in der Session und Vorgänger Kroll I. Dieser wurde im Anschluss in den Kreis der Ex-Prinzen aufgenommen. Nach dem traditionellen Ritual und einem ausgedehnten Applaus galt es Abschied zu nehmen, um in die Annalen des Kelmiser Karnevals einzugehen.

Für ein gelungenes närrisches Sitzungsprogramm sorgten die Tanzeinlagen der Garden der KG Lustige Brüder und des Ulk zu Kelmis, die Showtänze der KG 1927 Hergenrath und der KG Dragons Verts sowie die Gesangsbeiträge von José Hagelstein, dem Duo Gino und Marlon sowie Domm en Döll und Sven.

Als Büttenrede angekündigt, stand etwas Besonderes an. Denn das Vorteam kündete lautstark an „der Karneval geht den Bach herunter“ und auf Spruchtafeln war zu lesen: „Rettet den Karneval“, „Das Ende naht“, „Hände weg von den Traditionen“. Dies machte neugierig auf mehr.

Den Clou des Abends bildete dann das neue Dreigestirn, das sich aus Prinz Pascal Kreusen und Jungfrau Roger Vonken sowie Bauer Mario François, auch bekannt als der „Kohlebur“ (der Porrees mit Fotos verteilte), zusammensetzt und die sich unter dem Jubel der Narren bis zur Bühne vorkämpften.

Sehr zur Gaudi der Narren präsentierte sich das Trio mit flotten Sprüchen und viel Klamauk und proklamierte sich schließlich selber für fünf Jahre zu „Prinz Pascal den letzten mit Gefolge“. Womit die Prinzenfrage für die nächsten fünf Jahre gelöst sein dürfte.

Bei der stilechten Verkündung der elf närrischen Gesetze drohte der Saal aus den Fugen zu geraten. Auch ihr Schlachtruf „KeNeHeMo 2.0, vär vierre op de Koul, geht der Karneval och der Bach heraf, vär rope ömmer noch drei mol Kelemes Alaaf“, zeugte von der Liebe zum Karneval.

Ob nun Krise, Wiedergeburt oder die Frage zur Zukunft des Kelmiser Karnevals; alles wurde an diesem Abend auf närrischer Manier gelöst. Fest steht, die Kelmiser wollen und werden nicht auf ihren Karneval verzichten.

In diesem Kontext zeigte der Stammtisch der Ex-Prinzen, unter Vorsitz von Jean-Marc Lavalle, Geschlossenheit. Sie marschierten mit 27 Ex-Prinzen auf und boten ein tolles Bühnenbild.

Jean Marc Lavalle verkündete, dass in der nun anbrechenden Karnevalszeit die Ex-Prinzen die Aufgaben des fehlenden Narrenherrschers bei allen offiziellen Anlässen, sprich Sitzungen, Empfängen, Umzüge und auch am Rosenmontag auf dem Prinzenwagen übernehmen würden.

Ihre begrüßenswerte Initiative wurde mit einem anhaltenden Applaus honoriert.