Ein Kuss aus Schaum und Schokolade

<p>Schokoküsse bestehen aus weichem Schaum, den Maschinen auf Waffeln spritzen.</p>
Schokoküsse bestehen aus weichem Schaum, den Maschinen auf Waffeln spritzen. | Foto: Corinna Schwanhold/dpa

Knack! Wenn du in einen Schokokuss beißt, hörst du erst das Knacken der Schokoladenhülle. Drinnen steckt süßer Schaum, der auf einer Waffel angerichtet ist. Er ist meist weich und sehr fluffig. Doch wie werden die Schokoküsse hergestellt? Das lässt sich in einer Süßigkeiten-Fabrik herausfinden. In der Fabrik laufen viele Leute herum. Sie tragen Netze über ihrem Haar und weiße Kittel. Diese Schutzkleidung sorgt dafür, dass nicht versehentlich ein Haar in die Schokolade fällt. „Wenn wir Lebensmittel herstellen, muss alles hygienisch sein“, sagt Jens Hirschmann. Er und sein Kollege Heinrich Meyer sind für die Produktion zuständig und erklären, wie alles funktioniert.

Um genügend Eiweiß für die Schokokuss-Produktion zu bekommen, müssen die Mitarbeiter keine Eier aufschlagen.

Dafür gehen die beiden Experten erst einmal eine Treppe hinauf in den ersten Stock. Dort sieht man aber weder Schokolade noch Schaum. Stattdessen stehen silberfarbene Kessel herum. Darin landen vor allem zwei Zutaten: Zuckersirup und Eiweiß. Um genügend Eiweiß für die Schokokuss-Produktion zu bekommen, müssen die Mitarbeiter keine Eier aufschlagen. So würde man es beim Backen zu Hause machen, aber das würde in der Fabrik viel zu lange dauern. Stattdessen holen die Mitarbeiter einen blauen Sack. Darin steckt Eiweißpulver. „Das ist getrocknetes Eiweiß, das zu Pulver gemacht wurde. Wir bekommen es von einer anderen Firma“, sagt Heinrich Meyer.

Das Eiweißpulver wird im Kessel so lange mit dem Zuckersirup verrührt, bis ein fester Schaum entsteht. Dann fließt der Schaum durch Rohre ein Stockwerk tiefer. Dorthin gehen nun auch die beiden Fachleute. Sie stehen vor einem langen Fließband. Dort setzt eine Maschine runde Waffeln in gleichmäßigen Abständen auf das Fließband. Die Waffeln werden automatisch weiter transportiert. Dann geht es ganz schnell: Die Maschine senkt silberfarbene Tüllen über den Waffeln ab. Daraus kommt der feste Schaum. Auf jeder Waffel landet gleich viel weiße Masse. Als nächstes fährt ein kleiner Draht über die Spitze des Schaums. Er sorgt dafür, dass der Schokokuss oben glatt ist.

Die Waffeln mit dem Schaum landen dann in einer dritten Maschine: dem Schokobad. Dort läuft zweimal flüssige Schokolade über die Schaumküsse. Sie ist nicht nur lecker, sondern sorgt auch dafür, dass der Schaum stabil bleibt und nur wenig Feuchtigkeit verliert. So bleiben die Schokoküsse mehrere Monate lang haltbar. Am besten schmecken sie aber frisch, meinen die Experten. Sie nehmen sich jeweils einen Schokokuss vom Band und beißen hinein. Pst, streng geheim! Süßigkeiten-Hersteller haben unterschiedliche Rezepte für ihre Schokolade, Fruchtgummis oder Schokoküsse. Sie möchten, dass ihre Produkte am besten schmecken und von vielen Leuten gekauft werden. Deshalb verraten die Unternehmen die genauen Rezepte für ihre Süßigkeiten nicht. Außerdem zeigen sie nicht alles in ihren Produktionshallen. Denn dort kommen oft spezielle Maschinen zum Einsatz. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass alle Schokoküsse gleich aussehen. „Manche Maschinen haben sich Mitarbeiter ausgedacht. Sie arbeiten jeden Tag in der Produktion und haben Ideen, wie ein Arbeitsschritt noch besser klappen kann“, sagt ein Fachmann. Wie sie das machen, verraten die Hersteller nicht. Schließlich sollen Konkurrenten nichts von den Besonderheiten erfahren. Übrigens: Schokoküsse schmecken super, wenn man einfach direkt hineinbeißt. Du kannst daraus aber auch Desserts und kleine Snacks herstellen:

Schokokuss-Spieße: Dafür besorgst du Obst, zum Beispiel Bananen, Erdbeeren oder Weintrauben. Die Früchte schneidest du in mundgroße Stücke und spießt sie abwechselnd mit kleinen Schokoküssen auf. Das kommt bei deinem nächsten Geburtstag bestimmt super an.

Schokokuss-Monster: Für die nächste Halloween-Feier nimmst du große Schokoküsse und zeichnest ihnen Monster-Gesichter auf. Das klappt zum Beispiel mit Lebensmittelfarbe.

In der Backabteilung im Supermarkt findest du außerdem Augen aus Zuckerguss oder essbarem Papier. Diese kannst du mit flüssiger Schokolade auf die Schaumküsse kleben. Gruselig!

Matschbrötchen: Dafür schneidest du einfach ein Brötchen auf und legst einen großen Schokokuss zwischen die beiden Hälften. Jetzt drückst du sie fest zusammen – fertig ist das Matschbrötchen. (dpa)

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