Belgien in 24 Bildern: St.Vither Fotograf Chris Eyre-Walker auf der Suche nach Inspiration

Lappland, Botswana, zuletzt Tadschikistan, übernächste Woche Schweden, anschließend Island: Der St.Vither Chris Eyre-Walker ist ständig unterwegs, an den abgelegensten und magischsten Orten dieser Welt. Immer „auf der Jagd nach dem perfekten Licht“, wie er sagt. Seine Landschaftsfotografien sind von einer beeindruckenden Stärke. „Ich versuche immer, ein gewisses Gefühl und die Seele eines Ortes zu erfassen“, erzählt er. Und es gelingt ihm. Die Bilder des 29-Jährigen sind schon in mehreren renommierten Hochglanzzeitschriften erschienen, unter anderem im National Geographic-Magazin.

Eyre-Walker ist geboren und aufgewachsen in St.Vith. Die letzten Jahre hat er in Australien gelebt, wo er mit Surf-Bildern seine ersten Schritte als Fotograf gemacht hat, ehe er sich auf Landschafts- und Abenteuerfotografie spezialisiert hat. Seit einem Jahr hat er seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Ostbelgien verlagert, genauer nach Rodt, auch wenn er dort nur wenige Wochen im Jahr anzutreffen ist. Manchmal liegen zwischen zwei Reisen nur ein paar Tage. Doch die genießt der Fotograf dafür umso mehr. „Das ist für mich ein kleiner Luxus“, erzählt er. „Ein bisschen wie Urlaub.“ Zeit, die er dafür nutzt, durchzuatmen, herunterzukommen, neue Energie zu tanken, bis ihn das nächste Projekt wieder in die weite Welt zieht - wo bereits das nächste Abenteuer wartet.

„Ich fotografiere meist unter extremen Bedingungen: in 6.000 Metern Höhe, bei eisigen Temperaturen von minus 30 Grad Celsius, oder bei starkem Wind. Ich suche immer den Nervenkitzel“, erzählt er. Lange habe er die Schönheit seiner Heimat daher gar nicht richtig wahrgenommen. Heute weiß er sie zu schätzen: „Das Hohe Venn ist ein wunderschönes Motiv. Wir leben in einer sehr fotogenen Gegend“, schwärmt Chris Eyre-Walker.

So entstand auch die Idee zur „24-Stunden-Challenge“, wie der Fotograf sein aktuelles Projekt nennt. Die Idee: die typisch belgische Lebensart in 24 Bildern darstellen. Doch es gibt einen Haken: Der St.Vither hat für die Umsetzung nur 24 Stunden Zeit. „Ich muss mir die Frage stellen: Was definiert Belgien? Und das muss ich in wenigen Bildern auf den Punkt bringen. Man denkt dabei vielleicht zuallererst an Wahrzeichen wie das Atomium oder Manneken Pis. Aber auch eine heruntergekommene Kultkneipe in irgendeinem Kaff oder die beste Frittenbude des Landes, vor der Politiker im feinen Zwirn in ihrer Mittagspause Schlange stehen - auch das ist Belgien“, erklärt er. Inspiration erhofft er sich nun von den Ostbelgiern. Die sollen nämlich mitbestimmen, welche Orte der St.Vither abklappern und welche Motive er vor die Linse nehmen soll. „Es sollten konkrete Vorschläge sein, keine kreativen Ansätze wie beispielsweise die politische Situation Belgiens.“

Unterstützt wird das Projekt vom Kamerahersteller Olympus. „Der Zeitdruck wird die größte Herausforderung sein“, befürchtet Chris Eyre-Walker. „Das wird stressig, zumal die Möglichkeiten im Dunkeln sehr begrenzt sind.“ Bereits am Dienstag soll es losgehen. Fest steht bislang nur, dass die Reise in Ostende beginnen und in St.Vith enden wird. „Der Rest wird sich hoffentlich aus den Vorschlägen ergeben. Ich bin gespannt, wo mich die Ostbelgier hinschicken werden.“

Die entstandenen Bilder werden am kommenden Mittwoch (18. September) ab 19 Uhr im St.Vither Triangel (Foyer, erste Etage) gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos – für typisch belgische Verpflegung wird gesorgt sein.

Motiv-Ideen nimmt der Fotograf (schnellstmöglich, denn die Zeit drängt) per Mail an chris@chriseyrewalker.com oder per Facebook-Nachricht entgegen.

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