Kostenlose HPV-Impfung bereits ab dem ersten Sekundarschuljahr – Jetzt auch für männliche Schüler

<p>Bisher war die HPV-Impfung nur für Schülerinnen des zweiten Sekundarschuljahrs möglich. Kaleido passt sich damit den neuen Richtlinien des Hohen Rates für Gesundheit vom März 2019 an.</p>
Bisher war die HPV-Impfung nur für Schülerinnen des zweiten Sekundarschuljahrs möglich. Kaleido passt sich damit den neuen Richtlinien des Hohen Rates für Gesundheit vom März 2019 an. | Illustration: Robert Günther/dpa

Seit September bietet das Zentrum Kaleido Ostbelgien die kostenlose Impfung gegen Humane Papillomaviren (kurz HPV) bereits ein Jahr früher an. Gleichzeitig richtet sich das Angebot nun auch an die männlichen Schüler. Bisher war die Impfung nur für Schülerinnen des zweiten Sekundarschuljahrs möglich. Kaleido passt sich damit den neuen Richtlinien des Hohen Rates für Gesundheit vom März 2019 an. HPV gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Viren. Die Ansteckungsgefahr ist daher sehr hoch. Die Viren sind verantwortlich für Genitalwarzen und für diverse Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, Krebs an Vulva, Penis und im Mund-Rachen-Raum. Die Ansteckung erfolgt bei direktem Kontakt mit infizierten Körperstellen wie Haut und Schleimhäuten. In den meisten Fällen passiert dies beim Oral- und Geschlechtsverkehr. Darum muss die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen. Der Impfstoff, den Kaleido Ostbelgien in den Schulen verabreicht, schützt gegen neun unterschiedliche Typen von HPV, darunter auch die beiden gefährlichsten. Die Impfung besteht aus zwei Injektionen in den Oberarm und wird innerhalb eines Schuljahres im Abstand von sechs Monaten durchgeführt.

Laut Bürgerinformationsportal der DG stirbt jeden Tag eine Frau in Belgien an Gebärmutterhalskrebs. In 99,7 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs sind Humane Papillomaviren für die Erkrankung verantwortlich. Jedes Jahr entstehen etwa 600 Neuinfektionen durch HPV. Nicht nur Frauen sind betroffen: Ein Viertel der von HPV verursachten Krebsarten betrifft Männer. Darum werden in Ostbelgien seit Kurzem auch Jungen gegen den Virus geimpft. Wie eine aktuelle Studie des British Medical Journals zeigt, erweist sich die Impfung gegen HPV als sehr effektiv. Anhand der Daten von rund 140.000 Frauen in Schottland konnte gezeigt werden, dass die durch HPV verursachten Erkrankungen bei geimpften Frauen im Vergleich zu Frauen ohne Impfung um 89 Prozent seltener auftraten. Je mehr Jugendliche geimpft werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass durch HPV verursachte Erkrankungen und deren Komplikationen vermindert werden. (red)

Kommentare

  • "HPV-Impfung in fer DG jetzt auch für männliche Schüler". Vor nicht allzu langer Zeit unterschied man einfach zwischen Jungen und Mädchen...

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