Verdis „Alzira“ wird erstmals in Lüttich aufgeführt

<p>Mit einem attraktiven Programm wartet die Oper Lüttich in der Spielzeit 2019-2020 auf. Ein Wiedersehen mit Rossinis „La Cenerentola“ (Foto aus dem Jahr 2014) gibt es im Dezember.</p>
Mit einem attraktiven Programm wartet die Oper Lüttich in der Spielzeit 2019-2020 auf. Ein Wiedersehen mit Rossinis „La Cenerentola“ (Foto aus dem Jahr 2014) gibt es im Dezember. | Foto: ORW

Die Oper „Alzira“ gehört trotz zahlreicher musikalischer Finessen zu den unbekanntesten Werken Verdis und wird relativ selten aufgeführt. Der Meister aus Roncole komponierte dieses Werk 1845 für das Teatro San Carlo in Neapel. Als Vorlage dienten ihm und seinem Librettisten Salvadore Cammarano die Tragödie „Alzira ou les Américains“ des französischen Philosophen Voltaire aus dem Jahr 1736. Gezeigt wird in Lüttich im April 2020 die Gemeinschaftsproduktion der Opern Lüttich, Bilbao und des Gran Teatro Nacional von Peru in der Inszenierung von Jean Pierre Gamarra.

Zum Auftakt der neuen Spielzeit präsentiert die Oper Lüttich vom 13. bis zum 28. September „Madame Butterfly“ von Giacomo Puccini in einer Inszenierung von Stefano Mazzonis di Pralafera. Vom 18. bis 26. Oktober steht Christoph Willibald Glucks „Orpheus und Eurydike“ in der Adaptation von Hector Berlioz auf dem Spielplan. Regie führt Aurélien Bory unter der musikalischen Leitung von Guy Van Waas. Großen Erfolg verbuchen konnte das Lütticher Opernhaus 2015 mit „Die Perlenfischer“ von Georges Bizet, in Szene gesetzt von Yoshi Oïda. Vom 8. bis zum 16. November wird diese Eigenproduktion zum zweiten Mal präsentiert.

Originalversion von Verdis „Don Carlos“

Unvergessen bei den Lütticher Opernfreunden ist die Inszenierung von Rossinis „La Cenerentola“ durch das Regie-Doppel Cécile Roussart und Julien Lubeck. Ein Wiedersehen mit ihrem Werk gibt es vom 18. bis zum 31. Dezember auf der Lütticher Bühne. Vom 30. Januar bis zum 14. Februar steht die Originalversion von Verdis „Don Carlos“ auf dem Spielplan. Generalintendant Stefano Mazzonis hat sich an die Inszenierung dieses viereinhalb stündigen Fünfakters in französischer Sprache gemacht, der noch nie an der Kgl. Oper zu Lüttich aufgeführt wurde. Die musikalische Leitung übernimmt Paola Arrivabeni..

Lediglich in konzertanter Form wurde 2001 „La Sonnambula“ von Vincenzo Bellini an der Lütticher Oper gegeben. Vom 13. bis 21. März dürfen die Operngänger sich auf eine Inszenierung des Filmregisseurs Jaco Van Dormael freuen, der 2012 zur Eröffnung des rundum erneuerten Opernhauses Stradella von Franck César erfolgreich in Szene gesetzt hatte.

Zuletzt stand „Lakmé“ von Léo Delibes 1994 auf dem Spielplan der Lütticher Oper. Davide Garanttini Raimondi hat das Werk jetzt für die Lütticher Oper und für das Maggio Musicale Fiorentino neu inszeniert. Die Titelrolle singt bei den Aufführungen vom 22. bis 30. Mai Jodie Devos, die vor einigen Jahren ihre glänzende Karriere als Sopranistin an der Lütticher Oper gestartet hatte.

Mit „Nabucco“ von Giuseppe Verdi klingt die Spielzeit 2019-2020 im Juni aus. Gezeigt wird die Inszenierung von Stefano Mazzonis di Pralafera aus dem Jahr 2016 vom 17. bis zum 27. Juni.

Neben den neun Opern hat der Generalintendant auch vier Konzertabende vorgesehen. Den Auftakt macht am 6. Oktober der italienische Bassist Ildebrando d´Arcangelo, der im Januar dieses Jahres einen überzeugende Méphistophélès auf der Lütticher Bühne gegeben hatte. Er wird Arien aus Verdi-Opern zu Gehör bringen.

Konzertant wird am 15. November die Operette Candide von Leonard Bernstein präsentiert. Das 1956 entstandene Werk bassiert auf dem satirischen Roman „Candide oder der Optimismus“ des französischen Philosophen Voltaire. Aufgeführt wird das Stück vom Candide Symphonic Orchestra & Chorus unter der Leitung von Patrick Leterme.

Erstmal nach Belgien kommen am 28. Februar 2020 die russische Diva Anna Netrebko mit ihrem aus Aserbaidschan stammenden Ehemann Yusif Eyvazov. Die Sopranistin und der Tenor werden Arien aus beliebten Opern interpretieren.

Bühne frei für Pretty Yende heißt es am 29. Mai 2020, wenn diese in Lüttich ihr Belgien-Debüt gibt. Die Südafrikanerin wird Kompositionen von Corelli bis Verdi zu Gehör bringen.

In ihrer Reihe „Entdeckungskonzerte“ lädt die Kgl. Oper am 25. August zum Sommerkonzert mit Chor und Orchester ein. Der Kinderchor des Hauses stimmt am 1. Dezember auf die Weihnachtszeit ein. Winterliche Melodien von P.I. Tschaikowski stehen am 12. Januar 2020 auf dem Programm. Kompostionen von Gustav Mahler bestimmen das Programm des Frühlingskonzerts am 29. März 2020.

Auch das junge Publikum soll in der Spielzeit 2019-2020 wieder an die Welt der Oper herangeführt werden. Vom 9. bis 18. Dezember können Kinder ab fünf Jahre bei der Geschichte der Lakmé, frei nach Delibis, mitsingen. Rotkäppchen lädt Kinder ab sechs Jahre vom 4. bis zum 12. Februar 2020 zum Mitsingen der Melodien von Stefano Guagini ein.

Auskünfte über die Angebote der Lütticher Oper sind unter www.operaliege.be abrufbar. Dort gibt es auch Informationen zu den Formeln für Abonnements und über das Mieten von Räumen im Opernhaus. Das Programmheft zur Spielzeit 2019-2020 ist im Eupener Informationsbüro der Provinz Lüttich, Bergstraße 16, erhältlich. Telefonisch kann es unter der Rufnummer 04/221 47 22 bestellt werden.

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