EVP-Absturz - es drohen turbulente Zeiten

Im Europaparlament stehen nach den Wahlen turbulente Zeiten an. Aller Voraussicht nach werden zum ersten Mal in der jüngeren Parlamentsgeschichte Christdemokraten und Sozialdemokraten zusammen keine Mehrheit haben.

Im Europaparlament bestimmte in den vergangenen Jahrzehnten eine informelle Koalition der beiden großen Parteienfamilien das politische Geschehen und die Vergabe wichtiger Posten. Das dürfte nun vorbei sein. Schon bevor am Sonntagabend die letzten Wahllokale in den EU-Staaten schlossen, sah alles nach bitteren Verlusten für die Christdemokraten (EVP) und Sozialdemokraten (S&D) aus. Zum ersten Mal seit dem Start des Direktwahlsystems im Jahr 1979 wird demnach die informelle große Koalition keine Mehrheit erreichen. Um das Europaparlament handlungsfähig zu halten, werden sich EVP und S&D nun weitere Partner suchen müssen. Insgesamt dürfte die Abstimmung von Positionen dadurch deutlich komplizierter werden. Dennoch dürfte die EVP, trotz Verlusten, mit Abstand stärkste Partei bleiben. (dpa)

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