Tagesmütter noch erwünscht?

Frau Jadin teilt mit, dass die Schaffung eines Vollstatuts für Tagesmütter ein Ziel der PFF sei. Diese Äußerung ist bereits mehrfach von Politikern oder Politikerinnen gemacht worden. Die Tagesmütter lehnen die in Flandern und der Wallonie angelaufenen Pilotprojekte jedoch ab, da die Tagesmütter verpflichtet werden, 50 Stunden pro Woche zu arbeiten (plus Vorbereitung für Essen, Putzen der Räumlichkeiten, Empfang neuer Eltern...). Diese Pilotprojekte beinhalten ein normales Arbeitnehmerstatut, also auch das Zahlen von Steuern (was ja auch normal ist). Es ist allerdings überhaupt nicht in Ordnung, dass die Gewerkschaften diesen Projekten zugestimmt haben, obwohl sie selbst für eine Reduzierung der Arbeitszeit kämpfen oder für die 4-Tage-Woche. Auch die Vertreterinnen der christlichen und der sozialistischen Gewerkschaft aus der DG sowie die Frauenliga stimmen diesem Projekt zu und finden es also normal, dass Tagesmütter 50 Stunden pro Woche arbeiten sollen (und das bis 67). Als Tagesmutter sehe ich, ebenso wie meine Kolleginnen, dieses Projekt nicht als eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen an. Schade, dass viele Politiker sich nicht genauer informieren. Minister Antoniadis hat dafür gesorgt, dass Tagesmütter, die längere Betreuungstage anbieten, dafür eine finanzielle Entschädigung erhalten. Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere Schritte müssen folgen. Die DG verfügt über die finanziellen Mittel (siehe Schaffung von ca. 80 neuen Stellen als Kindergartenassistentinnen). Die Frage ist nur, worin die DG investieren möchte. Ein Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter kostet der DG ca. 28 Euro pro Tag, während ein Kinderkrippenplatz ca. 70 Euro pro Tag kostet.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment