Wohin gehen wir?

 Sehr geehrter Herr Hezel, als für Sie religiöser Eiferer, Empörer, Unverschämter, Hinterwäldler und als Verfasser des Leserbriefes vom 1. März 2024 zur Ballermann-Party in Eupen fühle ich mich persönlich angesprochen und möchte kurz auf Ihren Leserbrief antworten. Auf Ihre doch sehr oberflächliche Kritik bzw. Ihren Kommentar möchte ich allerdings nicht eingehen.

Deshalb möchte ich nur das Zitat von der Sophie Scholl (1921-1943) zitieren:

„Wenn ich die Menschen um mich herum sehe, und auch mich selbst, dann bekomme ich Ehrfurcht vor dem Menschen, weil Gott seinetwegen herabgestiegen ist. Auf der anderen Seite wird mir dies dann immer am unbegreiflichsten. Ja, was ich am wenigsten an Gott begreife, ist seine Liebe“. Versuchen Sie dieses Zitat zu verstehen, auch wenn es zunächst schwer fällt, dann werden Sie erkennen, wer Jesus ist, der am Karfreitag ans Kreuz genagelt wurde. Für die Christen, immerhin 2,7 Milliarden auf der Welt, ist dieser Tag deshalb heilig. Es ist also keineswegs gleichgültig, was am Karfreitag geschieht. Genau diese Gleichgültigkeit zerstört die Solidarität und damit das Miteinander in unserer Gesellschaft. Dieser Weg der Gleichgültigkeit ist auch meine Antwort auf Ihre Frage „Wohin gehen wir“? Das ist ein Weg, den wir in unserer Gesellschaft dringend meiden sollten.

Mit österlichem Gruß.

Kommentare

  • Herr Chavet, warum soll ich versuchen, ihr Zitat zu verstehen, wenn Sie die von mir vorgebrachten Argumente lediglich lapidar als "oberflächlich" abtun und nicht ein Wort darüber verlieren wollen? Ist das Ihre Vorstellung von "christlicher" Offenheit und Dialog?

    Ist das nicht genau von ihrer Seite eine krasse Gleichgültigkeit, wenn nicht Arroganz, gegenüber dem, wie Milliarden andere Menschen die Welt sehen?

    Dass ein Tag für bestimmte Menschen "heilig" ist (was auch immer das sein soll...), heißt noch lange nicht, dass deshalb alle anderen nach der Nase dieser Menschen tanzen müssen. So etwas nennt man Willkür bzw. Absolutismus, die Quintessenz ihre religiösen Fabulierungen.

    Was würden Sie denn sagen, wenn ich verlangen würde, dass "weil mir der Donnerstag 'heilig' ist aufgrund von überlieferten Worten aus einem Comic-Heft, am Donnerstag niemand ins Restaurant gehen darf"? Genau so einen Schwachsinn betreiben die entrüsteten Abergläubigen in Bezug auf die Ballermannparty gerade...

    Glauben Sie, woran Sie möchten, die Zahnfee, das Spaghettimonster, ihren Gott, einen der Tausenden anderen, aber lassen Sie doch bitte diejenigen zufrieden, die Ihren Humbug nicht glauben und erdreisten Sie sich bitte nicht, anderen ihre Phantasievorstellungen aufdrücken zu wollen bzw. sie dazu drängen oder zwingen zu wollen, auch danach zu leben.

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