Radikaler Nagelsmann holt sechs Neulinge - „Klare Rollen“ für EM

<p>Julian Nagelsmann stellte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz den Kader für die Testländerspiele Ende März vor</p>
Julian Nagelsmann stellte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz den Kader für die Testländerspiele Ende März vor | Foto: Boris Roessler/dpa

Zugleich verzichtet der 36-Jährige auf mehrere prominente Akteure wie die Dortmunder Abwehrspieler Mats Hummels und Niklas Süle, Bayern-Profi Leon Goretzka, Union Berlins Robin Gosens oder den Frankfurter Torwart Kevin Trapp. Nagelsmann kündigte für das Heimturnier „klare Rollenverteilungen“ an mit 13 bis 14 Stammspielern und jungen Akteuren dahinter, die auch Stimmungsträger sind. „Wir haben ein paar Gesetzte im Kopf und ein paar Herausforderer“, sagte Nagelsmann bei der Pressekonferenz auf dem DFB-Campus.

Im 26 Akteure umfassenden Aufgebot stehen neben den prominenten Rückkehrern Manuel Neuer (37) und Toni Kroos (34) als A-Team-Neulinge die drei Stuttgarter Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav, der Münchner Youngster Aleksandar Pavlovic, Jan-Niklas Beste vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim sowie der Hoffenheimer Maximilian Beier. Der siebte Akteur ohne Länderspiel-Einsatz ist Torwart Oliver Baumann. Der 33-jährige Hoffenheimer war aber schon mehrmals im DFB-Elitekreis dabei.

Nagelsmann reagiert mit seiner beim DFB beispiellosen Radikalkur zum Start in ein Turnierjahr auch auf die ernüchternden Niederlagen im vergangenen November gegen die EM-Teilnehmer Türkei (2:3) und Österreich (0:2). Großer Verlierer der Nominierung ist als Verein Borussia Dortmund, das in Angreifer Niclas Füllkrug nur noch einen Spieler stellt.

<p>Die Kombo aus Archivbildern zeigt die vier Stuttgarter Spieler (oben/v.l.) Maximilian Mittelstädt und Waldemar Anton sowie (unten/v.l.) Deniz Undav und Chris Führich, während der Bundesligaspiele der Saison 2023/24.</p>
Die Kombo aus Archivbildern zeigt die vier Stuttgarter Spieler (oben/v.l.) Maximilian Mittelstädt und Waldemar Anton sowie (unten/v.l.) Deniz Undav und Chris Führich, während der Bundesligaspiele der Saison 2023/24. | Foto: Tom Weller/dpa

„Die Tür ist für keinen zu“, versicherte Nagelsmann. Er sagte aber auch mit Blick auf den EM-Kader, den er Mitte Mai nominieren muss: „Ganz drehen wird es sich nicht.“ Er hat klare Vorstellungen für seine Wunschelf. Im Abwehrzentrum sind etwa für ihn Real Madrids Antonio Rüdiger und Leverkusens Jonathan Tah gesetzt. Für eine Back-up-Rolle sei der erfahrene Hummels nicht die Ideallösung. „Wir müssen die am besten passenden Spieler finden.“

Aktueller Gewinner ist der formstarke VfB Stuttgart mit vier Profis. Der VfB habe in der Bundesliga gerade „das Momentum“, sagte Nagelsmann. Angeführt wird der Kader für die Testspiele am 23. März in Lyon gegen den WM-Zweiten Frankreich und drei Tage später in Frankfurt gegen Erzrivale Holland von Kapitän Ilkay Gündogan.

Nach längerer Abwesenheit ist neben den 2014-Weltmeistern Neuer und Kroos auch der Frankfurter Defensivspieler Robin Koch wieder dabei. Vom FC Bayern fehlt der nach seinem Platzverweis gegen Österreich für drei Länderspiele gesperrte Angreifer Leroy Sané.

Sein Vereinskollege Thomas Müller zählt dagegen weiterhin zum Team, das gegen Frankreich und die Niederlande erstmals mit den am Donnerstag präsentierten neuen EM-Trikots, einmal in klassischem Weiß, einmal knallig pink, antreten wird. Der 34-jährige Müller sei ein Spieler, der sich nicht selbst in den Mittelpunkt stelle, „sondern das Team“, sagte Nagelsmann.

Er wird seinen Kader am kommenden Montag in Frankfurt versammeln und auf dem DFB-Campus auf die ersten Länderspiele 2024 vorbereiten. Neben Schottland sind Ungarn und die Schweiz die weiteren deutschen Gruppengegner bei der Heim-EM vom 14. Juni bis 14. Juli.

Klassisch weiß und knallig pink: DFB-Trikots für Heim-EM enthüllt

Mit einem traditionell weißen und einem ungewohnt pinken Trikot wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Heim-EM in diesem Sommer auflaufen. DFB-Ausrüster Adidas enthüllte am Donnerstag unter dem Motto „Typisch Deutsch“ die Spieloutfits, mit denen Ilkay Gündogan und Co. ab dem 14. Juni ihre Spiele bestreiten. Die neuen Jerseys sollen in den ersten Länderspielen des EM-Jahres am 23. März in Frankreich und drei Tage später gegen die Niederlande getragen werden.

<p>Julian Nagelsmann hielt auf einer Pressekonferenz das neue offizielle EM-Trikot des DFB-Teams hoch.</p>
Julian Nagelsmann hielt auf einer Pressekonferenz das neue offizielle EM-Trikot des DFB-Teams hoch. | Foto: Boris Roessler/dpa

Das Heimtrikot ist klassisch und schlicht in Weiß gehalten. Einzig die schwarzen Streifen an den Seiten und schwarz-rot-goldene Streifen im Schulterbereich heben sich optisch ab. Auch die Hosen und Stutzen sind weiß. Deutlich auffälliger ist das offizielle Auswärtstrikot in pink-lila Farbtönen und einem rautenförmigen Muster, das an die Optik eines Adlerflügels erinnern soll. Die Hosen und Stutzen sind komplett lila, während beim Trikot die beiden Farben ineinander fließen. (dpa/calü)

<p>Das neueAuswärtstrikot ist ziemlich auffällig.</p>
Das neueAuswärtstrikot ist ziemlich auffällig. | Foto: Boris Roessler/dpa

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