Wurde über Hochwasserschutz nachgedacht?

Es ist traurig, dass im Norden kein Schwimmbad mehr zur Verfügung steht. Dass vielen Kindern dieser schöne, gesunde Sport verwehrt ist.

Ich stelle mir auch folgende Frage: Wurde bei der langjährigen Neuplanung des Wetzlarbades, über Maßnahmen bezüglich Hochwasserschutz nachgedacht? Es hatte ja schon oft Überschwemmungen in der Unterstadt gegeben. Am 6.7.1985 waren Hill- und Wesertal von einer Katastrophe betroffen. Zuerst setzten Hill und Soor alles unter Wasser. Als die Talsperre Wasser ablassen musste, war auch das Wesertal dran. Eine Warnung der Anwohner hatte nicht funktioniert! Talsperrenverwaltung und Polizei schoben sich den schwarzen Peter gegenseitig zu.

Das GrenzEcho 9.7.1985: Bürgermeister Fred Evers „Ich will, dass die Verantwortlichkeiten geklärt werden.“ Ob das wirklich geschehen ist? Über zukünftige Schutzmaßnahmen meinte Evers: „Indem man gewisse Mauern und Mäuerchen, die jetzt das Wasser in verschiedene unerwünschte Richtungen leiteten, durch Gitter ersetzt und der Bevölkerung Sandsäcke zur Verfügung stellt“. Weitere Möglichkeiten müssten gesucht werden. Heute wissen wir, dass das alles nichts geholfen hätte.

Zum Wetzlarbad: „…, das die Hill im wahrsten Sinne des Wortes in ein Schlammbad verwandelte.“ Damals hatten sich an einer Brücke im Rohrwerk so viele Baumstämme und anderes Material angesammelt, dass hier eine Sperre entstanden war, die zur Überflutung des Tales und der Straßen führte.

Ich stelle mir also diese Fragen: hat man beim Bau des Lago-Bades Schutzmaßnahmen ergriffen? Ergreift man jetzt solche?

Was im neuen Info-Heft der Stadt als „Hochwasserschutz“ präsentiert wird, hilft dem Hilltal überhaupt nicht; das Wasser kommt von oben! Der Begriff ist übrigens viel zu hoch gegriffen: gegen einen Starkregen mag das helfen, aber nicht gegen einen Wolkenbruch. Richtiger Schutz kann nur erreicht werden, wenn die Hill flussaufwärts Raum erhält und fortlaufend entrümpelt wird.

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