Wanderer, Radfahrer und Jecken inOstbelgienfrüh am Start

Im Rahmen der Umfrage meldeten die Hotels und Gästezimmer für die Karnevalsferien 2024 ein höheres Auslastungsniveau als im Vorjahr. Die durchschnittliche Auslastung lag bei 41,5 % im Vergleich zu 34 % in 2023. Bei den Ferienwohnungen wurde zwar ein insgesamt höherer Durchschnitt gemeldet als bei den Hotels, allerdings lagen die Zahlen hier mit 53 % unter den 62 % von 2023. Waren im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres ein Drittel der Ferienwohnungen komplett ausgebucht, so meldete in diesem Jahr nur ein Viertel der Betriebe in diesem Segment eine Auslastung von 100 %.

Auf die Frage, welche Faktoren die Buchungen in ihrem Betrieb am meisten beeinflussen, antworteten 7 von 10 Betreiber von Hotels und Gästezimmern, dass das Wetter einen Einfluss habe. Auf Seiten der Ferienwohnungen, deren Gäste ihre Urlaube tendenziell länger im Voraus buchen, hat das Wetter weniger Einfluss. Hier meldeten nur 28 % das Wetter als wesentlichen Faktor.

Die Schulferien rund um Karneval werden von den Befragten insgesamt als unwesentlicher Einfluss bewertet. In Bezug auf die Schulferien in der Deutschsprachigen Gemeinschaft und Flandern meldeten nur 3 von 10 Umfrageteilnehmern, dass sie einen Einfluss auf die Buchungen hätten. Laut Umfrage haben die wallonischen Schulferien einen noch geringeren Einfluss, nur ein Fünftel der Betriebe sah diese Schulferien als Buchungsfaktor an. Dennoch ist anzumerken, dass der Einfluss der Ferienwochen auf die Buchungen unter den Ferienwohnungen etwas höher ist, da Familien diesen Unterkunftstyp traditionell bevorzugen.

Punktuelle Events wie Karneval oder der Valentinstag waren für ein Viertel der befragten Hotels und Gästezimmer ein Buchungsfaktor. Unter den Ferienwohnungen wurde dem Karneval nur wenig Bedeutung attestiert, der Valentinstag hatte hier gar keinen Einfluss auf Reservierungen.

Das Ranking der beliebtesten Aktivitäten der Gäste bestätigt dieses Bild. Outdoor-Aktivitäten wie Wandern und Radfahren liegen im Ranking weit vorne und werden von fast allen Umfrageteilnehmern als beliebteste Aktivitäten gehandelt. Darauf folgen Gastronomie und Wellness, die besonders in Hotels und Gästezimmern beliebt sind. Karneval und Valentinstag landen im Ranking relativ weit unten. Allerdings konnten an Karneval hohe Teilnehmerzahlen beobachtet werden, die nahelegen, dass viele Tagestouristen die Ferien nutzten, um in Ostbelgien Karneval zu feiern. Der geringe Einfluss des Valentinstags auf die Buchungen 2024 ist seinerseits wenig überraschend, da der Tag auf den Aschermittwoch und somit genau auf den Tag nach dem Ende der Karnevalszeit fiel. Auch 2018, als Valentinstag zuletzt am Aschermittwoch stattfand, war das Fest der Liebenden für viele Gastbetriebe in Ostbelgien wenig entscheidend für touristische Buchungen.

Trotz des geringen Einflusses der Karnevalstage auf die Buchungen in Ostbelgiens Unterkunftsbetrieben zog das jecke Treiben viele Tagesbesucher an. So nahmen am Malmedyer Cwarmê neben den Feiernden aus der eigenen Gemeinde auch Tagestouristen teil. „Die Ausgabe 2024 des Karnevals in Malmedy ist sehr gut verlaufen, in einer sehr geselligen Atmosphäre. 20.000 Besucher kamen, um den Umzug am Sonntag zu bewundern, der aus 5.000 Maskierten, 15 Musikvereinen und 26 Wagen bestand. Am Dienstag fand das Fest mit der Verbrennung der Haguète einen würdigen Abschluss“, sagte Jean Maus, Direktor des Königlichen Verkehrsvereins von Malmedy.

In den deutschsprachigen Hochburgen fand der Karneval nach rheinischer Tradition ebenfalls mit gut besuchten Karnevalszügen und vollen Festsälen statt. Anders als im Malmedyer Karneval, wo die traditionellen Figuren die Zuschauer in ihre schelmischen aber freundlichen Spiele verwickeln, zeichnet sich der rheinische Karneval vielmehr durch Karnevalsprinzen mit Gefolge, immer neue Themenwagen und kostümierte Gruppen aus, die buntes Konfetti und Süßigkeiten verteilen.

Die Schulferien in der Wallonie fallen seit dem vergangenen Jahr nicht mehr unbedingt mit jenen in den anderen Landesteilen zusammen. Gingen die wallonischen Schüler in der vergangenen Woche zur Schule, werden sie ab dem 26. Februar zwei Wochen Schulferien haben. Aktuell liegt die touristische Auslastung der ostbelgischen Betriebe für diesen Zeitraum bei den Hotels und Gästezimmern bei 27 %. Die Ferienwohnungen melden eine bisherige durchschnittliche Auslastung von 34 %. (red/ab)