KMU dominieren ostbelgischen Arbeitsmarkt

<p>Die Situation auf dem ostbelgischen Arbeitsmarkt entwickelt sich gut nach Corona.</p>
Die Situation auf dem ostbelgischen Arbeitsmarkt entwickelt sich gut nach Corona. | Illustration: picture alliance

Mit insgesamt 23.710 Arbeitsplätzen, die sich auf 2.202 Betriebssitze verteilen, zeigt die Deutschsprachige Gemeinschaft ein robustes Wirtschaftsumfeld. Die höchste Konzentration findet sich dabei in Eupen wieder, wo fast die Hälfte aller Arbeitsstellen angesiedelt ist. Der Stichtag der jüngst veröffentlichten, aktuellsten Zahlen war der 30. Juni 2022. Dies liegt daran, dass das Landesamt für Arbeitsbeschaffung (LfA) stets eine gewisse Zeit benötigt, um die Statistiken anzufertigen und auf die Teilstaaten herunterzubrechen.

Das Resultat zeigt auf, dass die Struktur des Arbeitsmarktes in Ostbelgien durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt ist, die das Rückgrat der regionalen Wirtschaft bilden. Eine beachtliche Anzahl von 84 Prozent dieser Betriebe beschäftigt dabei weniger als zehn Mitarbeiter. Lediglich ein Prozent der Betriebssitze zählt mehr als 100 Angestellte. Großindustrielle Arbeitgeber sind in der Region also die absolute Ausnahme.

Die Beschäftigungslandschaft in Ostbelgien ist durch eine Vielfalt von Sektoren gekennzeichnet, wobei das verarbeitende Gewerbe mit 21 Prozent den größten Anteil der Arbeitsplätze stellt und damit über dem belgischen Durchschnitt liegt. Dies verdeutlicht die industrielle Prägung der Region, die sich von anderen Landesteilen abhebt. Daneben spielen das Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Handel und KFZ-Bereich tragende Rollen auf dem Arbeitsmarkt.

Die Geschlechterverteilung auf dem Arbeitsmarkt zeigt eine fortschreitende Angleichung, mit einem Frauenanteil von 49 Prozent, der fast dem nationalen Durchschnitt entspricht. Besonders im Dienstleistungssektor dominieren weibliche Beschäftigte, während ihr Anteil im Sekundärsektor noch immer gering ist. Die Teilzeitarbeit, insbesondere unter weiblichen Arbeitnehmern, ist in Ostbelgien weitverbreitet und übersteigt mit 70 Prozent deutlich den nationalen Durchschnitt. Ferner ist ein signifikanter demografischer Wandel auf dem Arbeitsmarkt festzustellen, mit einem starken Anstieg der Beschäftigten über 50 Jahre. Dieser Trend spiegelt eine alternde Belegschaft wider und stellt Betriebe vor die Herausforderung, Arbeitsplätze altersgerecht zu gestalten und gleichzeitig die Integration jüngerer Arbeitskräfte zu fördern. Die jüngere Generation zeigt nach einem Rückgang eine leichte Erholung in der Beschäftigtenzahl, allerdings mit einem geringeren Frauenanteil in dieser Altersgruppe.

Nach einem leichten Rückgang der Beschäftigungszahlen im Jahr 2020, bedingt durch die Corona-Pandemie, ist in den Jahren 2021 und 2022 ein erneuter Anstieg der Arbeitsplätze zu verzeichnen.

Dieser positive Trend zeigt sich insbesondere in Bereichen wie der öffentlichen Verwaltung, dem Handel, dem Unterrichtswesen, dem Gesundheitswesen und dem verarbeitenden Gewerbe. Auch in der Bauwirtschaft und im Gastgewerbe ist eine leichte Zunahme der Beschäftigung zu beobachten, während die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen einen Rückgang erfahren. (red/svm)

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