Ein „Diversitätsbeet“ als Geschenk

<p>Eine Skizze des geplanten Gartens in Form der Deutschsprachigen Gemeinschaft</p>
Eine Skizze des geplanten Gartens in Form der Deutschsprachigen Gemeinschaft | Illustration: privat

In einer Feststunde wurde am 23. Oktober 2023 die Einsetzung des ersten deutschsprachigen Parlamentes vor 50 Jahren gefeiert. Und zwar zwischen Kehrweg und Schorberg, wo das Parlament, kurz PDG, seit genau zehn Jahren sein Zuhause hat. Seit 2014 ist die Deutschsprachige Gemeinschaft für die Organisation, die Finanzierung und die Aufsicht der neun deutschsprachigen Gemeinden zuständig.

Ein Blumen- und Pflanzenbeet als Geschenk zu 50 Jahren PDG

Nun haben die „Freunde von Muramba“, deren eigentliches Betätigungsfeld im fernen Ruanda, im Herzen Afrikas liegt, ein interessantes Projekt, sozusagen als Jubiläumsgeschenk für das PDG, auf die Beine gestellt. Viele Tausend Kilometer entfernt, aber näher an uns dran, soll auf dem weitläufigen Gelände um das Parlamentsgebäude in Eupen ein „Mini-Ostbelgien“ in Form einer Nachbildung der neun deutschsprachigen Gemeinden als großes Blumen- und Pflanzenbeet entstehen. Die Initiatoren des Projektes, die „Freunde von Muramba“ und „AVES-Ostkantone“, wollen die rund 1.300 qm große Fläche mit hiesigen Steinen einfrieden und mit, für die ostbelgischen Gemeinden typischen Pflanzen, Kräutern und Sträuchern begrünen. Die Vielfalt der Pflanzen steht dabei symbolisch für die Biodiversität, die schließlich die Lebensgrundlage auch für die Spezies Mensch ist.

Ein Projekt von Bürgern, Gemeinden und Zivilgesellschaft für die Gemeinschaft

Die König Baudouin-Stiftung (KBS) hat sich über den Bürgerfonds Ostbelgien bereit erklärt, das Projekt, bei entsprechender Gegenfinanzierung durch das PDG, finanziell zu unterstützen. Freddy Genten zeichnet für die Koordination mit den Projektinitiatoren verantwortlich. Derzeit prüft die KBS, ob ein spezifisches Spendenkonto eingerichtet werden kann. Dann können Privatpersonen, Unternehmen oder Einrichtungen das Projekt ab Beträgen von 40 EUR aufwärts unterstützen und dafür eine steuerlich nutzbare Spendenbescheinigung erhalten.

„Das Projekt versteht sich als ein Projekt der Bürgerinnen und Bürger für ihre parlamentarische Vertretung. Deshalb rufen wir Menschen und Vereinigungen aus ganz Ostbelgien auf, sich mit ihren Ideen, Vorschlägen, Angeboten, aber auch ihren Händen daran zu beteiligen“, so Georges Heck, der für die Koordination des Projektes zuständig ist. Gleiches gilt für die Gemeinden. „Wir hoffen, dass die Gemeinden uns mit ihrem Personal und den Maschinen ihrer Bauhöfe unterstützen. Wenn sie zu viel Arbeit haben, gerne auch finanziell. Wir wollen vermeiden, dass das Projekt zu stark auf öffentliche Fördergelder angewiesen ist“, so Gerhard Reuter von AVES-Ostkantone. An der Kostenfrage war nämlich 2019 ein erstes Projekt zur Begrünung des Areals um das Parlamentsgebäude gescheitert.

Für die Planung und die konkrete Bepflanzung der neun Flächen, die maßstabsgerecht die neun DG-Gemeinden nachbilden, zeichnet Gerhard Reuter verantwortlich. Er war bereits in die Planung des Projektes vor einigen Jahren eingebunden. „Es soll eine naturnahe und naturfördernde Bepflanzung erfolgen“, so Reuter, „es werden Elemente zum Artenschutz eingebaut, gleichzeitig aber auch auf die natürlichen Besonderheiten der jeweiligen Gemeinden hingewiesen“.

Für das Projekt sollen hiesige Materialien zum Einsatz kommen. Außerdem werden zwischen den einzelnen Gemeinden begehbare Wege angelegt. Die Besucher sollen explizit Teil des Ganzen werden. Die geplante Fläche erstreckt sich vor dem Plenarsaal zwischen dem BRF-Gebäude und dem vom Schachclub Eupen genutzten Gebäude. Nachdem das Projekt beim Präsidium des Parlamentes auf offene Ohren gestoßen ist, werden die Partner Angebote, Anregungen und Vorschläge aus der Bevölkerung sowie seitens der verschiedenen Institutionen einholen. Das Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger, der ostbelgischen Zivilgesellschaft, der Bildungseinrichtungen und sozialen Einrichtungen, aber auch der Gemeinden und Unternehmen ist für die Projektinitiatoren unerlässlich. „Wenn wir das nicht zustande bekommen, dann ist das Projekt tot“, ist Heck formell.

Deshalb richten die Urheber des Projektes einen Appell an Vereine, an Einzelpersonen, die einen grünen Daumen haben, an Vereinigungen und Verbände, an Vertreter der Wirtschaft, sowie an die Verantwortlichen in den neun deutschsprachigen Gemeinden und alle Interessierten sich unter den unten angegebenen Adressen zu informieren und, vor allem, sich zur Mitarbeit anzubieten.

Der konkrete Start des Projektes ist für das Jahr 2024 geplant. Es wird sich über die Folgejahre fortsetzen. Über die Medienpartner BRF und GE-Media, mit dem GrenzEcho und den beiden Wochenblättern sowie online, werden Interessenten über den Fortgang des Projektes auf dem Laufenden gehalten. (red/svm)


Mehr Information unter www.miniostbelgien.org

Zum Mitmachen und Ideeneinbringen bitte melden unter info@miniostbelgien.org

Telefonische Kontaktaufnahme erfolgt über den Empfang des PDG: 087 318400

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