Seit 60 Jahren hat Eupen ein Kinderprinzengespann


Das Prinzenjahr ist etwas Besonderes. Dabei spielt es keine Rolle, ob es als Kinder- oder als großer Prinz erlebt wird. Den Beweis erbrachten am Samstagnachmittag im Kolpinghaus an der Eupener Bergstraße mehr als 50 frühere Amtsträger: „Hier sind viele von euch proklamiert worden. Jeder Einzelne von euch hat einen Teil der Geschichte des Eupener Kinderkarnevals geschrieben. Herzlich Willkommen zurück“, begrüßte Grün-Weiß Präsident Michael Nicoll jeden Einzelnen. Kulturschöffe Philippe Hunger und AGK-Präsident Michael Kremer taten dies ebenso, während auf Leinwand die damaligen offiziellen Fotos mitliefen.

Viele fleißige Helfer kümmern sich um die Belange des Prinzen.

In seiner Rede blickte Michael Nicoll auf die Geschichte zurück. Denn erst seit den 1950er Jahren erhielt der karnevalistische Nachwuchs in Eupen einen eigenen Narrenherrscher. Mit dem Prinzen der Zukunft habe 1957 alles begonnen. Das erste sogenannte Dreigestirn wurde 1958 proklamiert: Edgar I. (Luchte) mit Elisabeth (Becker) und Leonie (Chantraine). Schon diese Proklamation stand in der Verantwortung der Stadtwache, die diese seitdem kontinuierlich organisiert.

Dafür waren und sind fleißige Hände im Hintergrund unerlässlich: „Während der ganzen Jahre waren es nicht weniger als 15 Personen, die sich die Belange des Kinderdreigestirns eingesetzt haben und ihre Freizeit ‚geopfert‘ haben“, so der Präsident weiter. Richard Wertz hob er als längstes Mitglied und im Kinderprinzenkomitee und Ehrenmitglied hervor. Außerdem sei Nadia Hansen vor einigen Jahren erst als erste Frau zum Komitee hinzugestoßen. Alle, die auch darüber hinaus Aufgaben übernehmen, schloss er in seinen Dank ein. Aufseiten der Kinderprinzen fokussierte Michael Nicoll sich auf Karl-Heinz Bosten mit Pagen Lydia und Evelyn sowie Dirk Willems mit Caroline und Manuela. Diese Regenten hielten 1962 bzw. 1991 jeweils zwei Jahre lang das Zepter in Händen. Die Gründe waren ausgefallene Sessionen wegen der Pockenepidemie und des Golfkriegs.

Möglichst viele unterschiedliche Familien einbinden zu können, gilt als gesunde Grundlage zur Fortsetzung der Tradition. Es kommt trotzdem regelmäßig vor, dass Tochter oder Sohn ehemaliger Regenten gerne auch in den Mittelpunkt kommen wollen. Doch dass gleich drei Generationen die Kinderprinzenkette umgehängt bekommenschaffte bisher nur die Familie Bollen. 1960/61 wurde Roger Bollen in das Amt gehoben, 1983/84 folgte sein Sohn Christoph und vor zehn Jahren, 2009/10, war der Enkel Maxime an der Reihe.

Ehemalige Prinzen und Pagen durften in Erinnerungen schwelgen.

Dass es neben der offiziellen Geschichte noch viele kleine Geschichten und Anekdoten zu erzählen gibt, die auch Jahre und Jahrzehnte später zum Schmunzeln bringen, wisse man und hoffe, dass diese in den gemütlichen Stunden an diesem Nachmittag noch ausgetauscht würden. „Ich hätte noch viel über 60 Jahre Kinderdreigestirn zu erzählen, aber wir sind heute Nachmittag hier im Kolpinghaus zusammen gekommen, um ein paar schöne Stunden zu erleben. Ich bedanke mich bei euch, dass ihr unserer Einladung gefolgt seid und Geschichte mitgeschrieben habt“, schloss Grün-Weiß-Präsident Michael Nicoll seine Rede mit einem drei Mal kräftigen „Alaaf“ auf alle Eupener Kinderprinzen.

Zu Ehren der ehemaligen Amtsträger tanzte anschließend Tanzmariechen Emma. Gerade die Gespanne, die vor Jahrzehnten gemeinsam aufgetreten und an diesem Nachmittag vollzählig waren, nutzten die Gelegenheit, ein Erinnerungsgruppenfoto schießen zu lassen. Im Rahmen der Gratulationscour für den amtierenden Kinderprinzen Lewin I. mit seinen Pagen Lena und Louise klang der Empfang aus.

<p>Die Nachwuchskarnevalisten waren zahlreich gekommen.</p>
Die Nachwuchskarnevalisten waren zahlreich gekommen.

Empfang 60 Jahre Kinderprinz in Eupen

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