GE-Chefredakteur Oswald Schröder erhält Presseente



„Ich will mir den Preis jetzt auch über meine Arbeit beim GrenzEcho verdienen“, sagte Oswald Schröder motiviert. Denn bekommen hat er die Ente nicht für seine journalistische Tätigkeit, sondern für seine Tätigkeit im bosnischen Mostar nach dem Jugoslawienkrieg. Schröder war von 1994 bis 1996 an der Seite des EU-Beauftragten und Bremer Ex-Bürgermeisters Hans Koschnick (SPD) beim Wiederaufbau der Stadt tätig. Unter anderem gründete er dort einen Radiosender. Allerdings hielt der Eifler auch in dieser Zeit Kontakt zum Eupener Marktplatz. „Das Grenz-Echo fand dank dieses Auftrags für seinen früheren Mitarbeiter mehr Aufmerksamkeit für Mostar, für die Suche nach Frieden in einer neuen Staatenordnung“, sagte sein Vorgänger als GE-Chefredakteur, Heinz Warny, in seiner Laudatio.

Oswald Schröder freut sich jedenfalls über den Preis. Die Rückkehr in den Journalismus „war ein Schritt, den ich gewollt habe“, sagte er. Journalismus sei für die Menschen gemacht. „Journalisten müssen den Menschen suchen, wo er lebt, leidet und glücklich ist“, sagte er.

Zusätzlich zu Ente und passender Urkunde gab es vom Vereinsvorsitzenden Hubert vom Venn noch eine Streikausrüstung bestehend aus oranger Weste und Mütze. „Gelbe Westen hat die Konkurrenz von der Deutschen Journalistenunion (im DGB)“, spielte der Kabarettist auf die „Gilets jaunes“ an.

Der Deutsche Journalistenverband ist die größte deutsche Journalistengewerkschaft und vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) unabhängig.

Der zweite Preisträger ist das Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich, der ehemalige Eifelsitz des Nobelpreisträgers. Dort leben ganz im Geist des vormaligen Besitzers in ihren Herkunftsländern verfolgte Künstler und finden so die notwendige Ruhe nach der Flucht wieder zu ihrer Kunst zu finden. Neben der Unterkunft bekommen die Künstler auch ein Stipendium der grünennahen Heinrich-Böll-Stiftung. „Die Bedingung für Kunst ist Freiheit“, sagte Dürens Kulturbetriebsleiter Dieter Powitz. Den Preis nahm Dürens Bürgermeister Paul Laurue (CDU) in seiner Eigenschaft als Vertreter des Trägers entgegen.