Lutter jätt Nojes (2)

Am 26.10. hielt Ingo Leipner in Wiesenbach einen aufschlussreichen Vortrag über die Gefahren der Digitalisierung für Kinder und Jugendliche: Digitale Medien behindern ihm zufolge die gesunde Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen, weil sie ihre Kontakte zur realen Welt einschränken und süchtig machen. Erst ab der Pubertät sind junge Menschen imstande, kritisch und verantwortungsvoll zu entscheiden, ob und wie Handy, Laptop & Co. sinnvoll zu verwenden sind. Sein Fazit: Keine digitalen Medien im Kindergarten und in der Primarschule! In der Fragerunde wurde der Druck erwähnt, den das Ministerium auf Schulen, Lehrpersonal, Schüler und Eltern ausübe, obschon paradoxerweise kein Konzept für die sinnvolle Verwendung der an alle Sekundarschüler verabreichten „digitalen Endgeräte“ vorliegt. Wie wenn man jedem ein Auto gäbe und sagte: „Nun fahrt mal!“ Eltern müssen hilflos mitansehen, dass ihnen die Kontrolle über ihre Kinder entgleitet, ihre digital unterrichteten Kinder immer schneller abgelenkt sind, nicht gut lesen und schreiben können und insgesamt weniger lernen. Die Terminkalender der Nachhilfelehrer sind im Übrigen voll. Warum wohl?

Am 27.10. liest man im GE, dass die Stadtgemeinde St.Vith für 84.000 Euro Informatikmaterial anschafft, u.a. 108 Ipads und 22 Laptops. Andernorts, z.B. in Schweden, Frankreich, den Niederlanden und Australien, denkt man bereits um, weil nicht nur die OECD (schon 2015!) erkannt hat, dass digitales Lernen nur wenig bringt und zu viel und zu frühes E-Learning sogar schädlich ist. Im Gegensatz schreitet die digitale Aufrüstung der Schulen in der DG munter voran, denn für unsere Unterrichtsministerin gehört „die Digitalisierung zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit – auch und gerade in der Bildung.“ Diese Meinung teilen nicht nur alle Regierungsparteien: Auch die CSP und Ecolo sind vom Digitalisierungswahn besessen. Man muss Vivant weder mögen noch wählen, um einzugestehen, dass diese Partei in der DG die einzige ist, die einen kritischen und verantwortungsvollen Standpunkt zum digitalen Unterricht vertritt.

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