Belgien will EM-Quali-Spiel nicht fortsetzen

<p>Belgien will EM-Quali-Spiel nicht fortsetzen</p>
Foto: belga

Der Abbruch erfolgte aufgrund von Sicherheitsbedenken nach Schüssen in Brüssel, bei denen zwei schwedische Fußballfans ums Leben kamen. Beide Mannschaften hatten sich zudem darauf verständigt, das Spiel nicht fortzusetzen.

Gemäß den UEFA-Regeln wird in solchen Fällen das gesamte Spiel oder die verbleibende Spielzeit in der Regel am nächsten Tag ausgetragen, ohne dass disziplinarische Sanktionen beeinträchtigt werden. In diesem Fall wäre der nächste Tag der heutige Dienstag gewesen. Jedoch ist eine Wiederaufnahme des Spiels unmöglich, da die schwedische Mannschaft bereits außer Landes geflogen ist und sich auch Spieler wie Teamkapitän Victor Lindelöf gegen eine Fortsetzung ausgesprochen haben.

(Meldung wird unter „Tweet“ fortgeführt)

Es liegt nun an der UEFA, ein neues Datum für die verbleibenden 45 Minuten zu finden. Belgien hat bereits zwei Spiele im November geplant (ein Testspiel gegen Serbien am 15. November und das letzte EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan am 19. November). Selbst wenn die UEFA ein neues Datum festlegt, könnten sowohl Belgien als auch Schweden sich weigern anzutreten. In diesem Fall sieht das UEFA-Reglement vor, dass die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer eine Niederlage („Forfait“) für das Team des entsprechenden Verbandes ausspricht.

„Wollen Respekt zeigen“: Belgien will nicht auf „Forfait“-Sieg drängen.

Für Belgien und Österreich, die bereits für die EM qualifiziert sind, aber um den Gruppensieg spielen, ist diese Entscheidung von Bedeutung. Der Gruppensieg hätte Vorteile bei der Auslosung der Gruppenphase. Belgien hatte zudem die Chance, durch Siege gegen Schweden und Aserbaidschan zu einem der fünf besten Gruppenersten zu werden und bei der Auslosung gesetzt zu sein.

Der belgische Fußball-Verband legt keinen Wert darauf, das abgebrochene EM-Qualifikationsspiel noch zu beenden. „Wir werden von Schweden nicht fordern, das Spiel aufzugeben. Wir wollen nach den Ereignissen Respekt zeigen“, sagte Geschäftsführer Manu Leroy der Zeitung „Le Soir“. Er halte es für die fairste Lösung, wenn das Spiel 1:1 gewertet würde, also mit dem Spielstand zum Zeitpunkt des Abbruchs in der Halbzeit. „Ich werde den schwedischen Verband, den österreichischen Verband und die UEFA kontaktieren, um diese Richtung voranzutreiben“, so Leroy. Man werde am Topgesetzten-Status in Gruppe F nicht festhalten. „Irgendwann müssen Ethik und Moral die Oberhand gewinnen.“ (mn)

Kommentare

  • Kompliment und sehr guter Vorschlag, Herr Leroy!!! Bleibt nur zu hoffen, dass die UEFA da mitmacht.
    Den Familien der Ermordeten gilt unser tiefstes Mitgefühl!

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