Missbrauchsvorwürfe gegen Maximilian Schell

<p>Der Schauspieler Maximilian Schell und seine Lebensgefährtin Iva Mihanovic feiern am 19.01.2013 beim 40. Deutschen Filmball in den Bayerischen Hof in München</p>
Der Schauspieler Maximilian Schell und seine Lebensgefährtin Iva Mihanovic feiern am 19.01.2013 beim 40. Deutschen Filmball in den Bayerischen Hof in München | Foto: picture alliance / dpa

Seine Tochter Nastassja Schell sprach in Interviews mit RTL und der „Bild“-Zeitung von „Streicheleinheiten“ und Berührungen im intimen Bereich. Damals habe sie gedacht, das sei normal, sagte sie im RTL-Interview. „Das ist nicht normal, kann ich jetzt sagen.“ Der „Bild“ sagte sie: „Für mich hätte er vor Gericht gehört und Strafe büßen müssen.“ Trotz allem sehe sie ihren Vater aber nicht nur negativ. Schells Witwe Iva Schell sagte der Deutschen Presse-Agentur zu den Missbrauchsvorwürfen, sie habe davon nichts gewusst und seit fast neun Jahren keinen Kontakt mehr zu Nastassja Schell.

Zuvor hatte die Schauspielerin Marie Theres Relin (57) in ihrem neuen Buch über sexuellen Missbrauch durch ihren Onkel berichtet. Relin ist die Nichte von Maximilian Schell. Den Namen des Onkels, der sie missbraucht haben soll, nennt sie in dem Buch nicht. „Ich wurde als Vierzehnjährige von meinem Onkel sexuell missbraucht, verführt, entjungfert – ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen“, schreibt sie in dem gemeinsamen Buch mit ihrem Ex-Mann Franz Xaver Kroetz.

„Szenen keiner Ehe“ soll an diesem Montag (2. Oktober) auf den Markt kommen. In dem Buch erzählen Relin und Kroetz von einigen gemeinsamen Wochen auf Teneriffa. Immer abwechselnd schreiben sie auf, was ihnen in dieser Zeit über ihr Leben und ihre Beziehung in den Sinn kommt.

Schells Witwe Iva hatte nach Bekanntwerden der Buchstelle am Donnerstag in einem Statement erklärt: „Ich kann derzeit wirklich nur so viel dazu sagen, dass ich Maximilian nur die letzten sieben Jahre seines Lebens gekannt und ihn geliebt habe. Ich habe in dieser Zeit keinerlei solcher Dinge gehört, erlebt, beobachtet oder dass es mir zugetragen worden wäre.“ Aber natürlich könne sie zu einem Missbrauchsfall, der vor 43 Jahren passiert sein solle, vor allem zum Wahrheitsgehalt der Vorwürfe, nichts sagen.

Schell starb 2014 im Alter von 83 Jahren. Der Schauspieler, Regisseur und Produzent wirkte jahrzehntelang in deutschen Filmen mit und gewann 1962 einen Oscar als bester Hauptdarsteller in „Urteil von Nürnberg“. (dpa/sc)

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