Zimmerzahl und Meerblick bleiben maßgebend fürs Preisschild

<p>Mancherorts ist entlang der „digue“ das Investitionspotenzial ausgeschöpft. Zudem besteht teils hoher Renovierungsbedarf.</p>
Mancherorts ist entlang der „digue“ das Investitionspotenzial ausgeschöpft. Zudem besteht teils hoher Renovierungsbedarf.

Bei den lokal aufgerufenen Preisen an der Küste hat Knokke, wie seit langen Jahren der Fall, weiterhin klar die Nase vorn. Der Erwerb eines Appartements mit Meerblick hat in dem modänen Küstenort eine neue Schallmauer durchbrochen, kostet in der Zwischenzeit im Schnitt 1.008.685 €, während eine Wohnung im Hinterland auch noch mit stattlichen 650.336 € zu Buche schlägt.

Zum Vergleich: In Westende kostet Meerblick gerade mal ein Fünftel des Preises in Knokke: 206.168 € - gefolgt von Middelkerke mit 240.372 € und De Panne mit 249.859 €. Dagegen ist Nieuwpoort zuletzt unter die Top drei aufgestiegen - mit 341.297 € für einen „Fensterplatz“, getoppt lediglich von Knokke und Heist. Fazit: Die belgische Küste bleibt ein Markt, der sich nur schwer einordnen lässt und die gängigen Parameter der Branche mal in die eine, mal in die andere Richtung „sprengen“ kann.

Auch und zunehmend erkennbar an der sehr disparaten Herkunft der Käufer - längst nicht mehr nur aus Belgien selbst, sondern in gestiegenem Maße aus dem (fernen) Ausland und mit teils beträchtlichen Investitionsmitteln in der Hinterhand.

Auffällig beispielsweise die verstärkte Nachfrage seitens deutscher respektive vorrangig rheinischer Kunden, die zuletzt stärker von der „angestammten“ niederländischen Provinz Zeeland nach Westflandern „switchen“.

Insgesamt ist der Meerblick kostengünstiger geworden - mit einem Minus von 5 Prozent auf „nur“ noch 347.580 € im Schnitt. Doch wird der Logenplatz an der „digue“ nach wie vor mit 17,8 Prozent mehr veranschlagt als ein Appartement ohne Meerblick.

Mitentscheidend für die Preisgestaltung ist nicht zuletzt die Anzahl Räume. So bleibt ein Appartement mit einem Zimmer noch immer unter der magischen Grenze von 200.000 € - wenngleich mit 199.500 € im Schnitt nur denkbar knapp. Wogegen für zwei Zimmer 325.000 € und für drei Zimmer 476.000 € veranschlagt werden. Eine Kalkulation, die freilich nicht für die Promenade gilt, wo die Preise gemäß Raumvolumen auf 228.000 € (eins), 394.000 € (zwei) und 608.000 € (drei) recht deutlich steigen.

Unübersehbar ist der Rückgang bei neuen Appartements am Markt - mit 14,5 Prozent der größte Wert in den vergangenen fünf Jahren. Hier hat einerseits die plötzlich und brachial gestiegene Nachfrage im Zuge der Pandemie den Markt regelrecht „abgegrast“, andererseits haben die Schwierigkeiten im Bausektor (vor allem teils stark gestiegene Materialpreise und wackelige Lieferketten) nicht im gleichen Maße „für Nachschub sorgen“ können.

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