Im Garten auf dem Trockenen

<p>Der eigene Pool (wie hier an einem Privatanwesen im Raum Malmedy) ist ein Komfort, der ein Höchstmaß an Wellness „at home“ garantiert, doch ist der zuletzt boomende Markt spürbar ins Stocken geraten.</p>
Der eigene Pool (wie hier an einem Privatanwesen im Raum Malmedy) ist ein Komfort, der ein Höchstmaß an Wellness „at home“ garantiert, doch ist der zuletzt boomende Markt spürbar ins Stocken geraten. | Fotos: nemo.presse / Fotalia / Adobe

Nach drei Jahren scheinbar ungebremstem Boom muss eine Branche ihre Erwartungshaltung merklich zurückschrauben, die vor allem seit Ausbruch der Pandemie eine ungeahnte Hausse kannte. Und nun erkennbar einbricht. Jedoch nicht ganz überraschend…

Sättigungsgrad nicht zu leugnen

Bereits im Vorjahr kannte das Segment einen spürbaren Rückgang. Zumindest im Vergleich zu den beiden Vorjahren, als die Bestellungen von Gartenpools regelrecht „explodiert“ waren. Zwar mussten die Anbieter ihre Pools vor Jahresfrist noch nicht zwingend ins Regal für Ladenhüter abschieben, doch die Nachfrage hatte sich erkennbar abgeschwächt.

Im Grunde vorhersehbar! Vor allem da das (zwischenzeitliche) Ende der Pandemie den Fokus wieder vom eigenen Garten auf erreichbare Ziele in südlichen Gefilden gerichtet hatte. Wenngleich… Die seit Anfang Juni durchweg bei uns herrschenden frühsommerlichen Temperaturen brauchen den Vergleich mit dem Mittelmeer nicht zu scheuen.

Ausgebremst wird die mehrjährige Euphorie der Branche aber vor allem auch durch die zeitweise übertrieben gestiegenen Energiekosten, die happige Rechnungen mit sich bringen. Auch oder gerade für einen beheizbaren Pool. Mit anderen Worten: Wellness „frei Haus“ im eigenen Garten hat über die Erstehungskosten hinaus in der Zwischenzeit einen durchaus stattlichen Preis. Bau wie Unterhalt!

Jedenfalls stehen für alle, die sich dennoch kurzfristig für die Anschaffung eines Pools entscheiden sollten, die Chancen klar besser als noch vor ein, zwei Jahren. Denn damals galten Lieferfristen bis zu neun, zehn Monaten.

Hintergrund: Rush vorerst ausgebremst

Die Pool-Branche kannte in Belgien über die vergangenen eineinhalb Jahrzehnte einen zwar behutsamen, aber dennoch beständigen Aufschwung. Ein Grund sind zweifellos die auch bei uns stets trockeneren und heißeren Sommer, die einen Anreiz bieten für das schnelle, erfrischende Bad im eigenen Garten. So war vor allem in den Jahren von 2015 bis 2019 die Zahl der professionellen Gartenpools in Belgien (und zwar vorrangig in Flandern) von 2.050 auf 3.050 gestiegen. Doch infolge der „Kasernierung“ im Zuge der Pandemie gingen die Zahlen in 2020 förmlich durch die Decke - mit damals 4.000 neuen Bestellungen (die aber nicht alle bis Jahresende umgesetzt werden konnten, sondern teils aufs nächste Frühjahr verschoben werden mussten). In 2021 stieg die Zahl dann gar auf 6.150 Pools, faktisch eine Verdoppelung der Zahlen von 2019. Dass der Fachverband FBP im Vorjahr einen Rückgang auf 5.225 Pools verzeichnete, dürfte kaum überraschen. Besonders ab dem letzten Sommer, mit Blick auf die akut gestiegenen Energiepreise und die galoppierende Inflation, geriet Sand ins Getriebe. Ein Trend, der derzeit eine (unliebsame) Fortsetzung findet.

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