Manchester City am Ziel seiner Träume

<p>Matchwinner: Rodrigo (links, hier mit Nathan Ake) erzielte den entscheidenen Treffer für Manchester City in Istanbul.</p>
Matchwinner: Rodrigo (links, hier mit Nathan Ake) erzielte den entscheidenen Treffer für Manchester City in Istanbul. | Foto: Photo News

Manchester City hat nach mehreren vergeblichen Anläufen den europäischen Fußball-Thron erklommen. Das Team von Startrainer Pep Guardiola gewann das Champions-League-Finale am Samstag in Istanbul gegen Außenseiter Inter Mailand dank des Treffers von Rodri (68. Minute) mit 1:0 (0:0). Der englische Meister und FA-Cup-Gewinner machte in einem intensiven Endspiel das Triple perfekt – das war in England zuletzt Manchester United 1999 gelungen. Pech hatte allerdings Citys Kevin De Bruyne. Der Rote Teufel musste bereits nach 36 Minutne verletzt den Platz verlassen. Doch anders als vor zwei Jahren – auch da schied De Bruyne beim 0:1 im Finale gegen den FC Chelsea verletzt aus – siegten die Engländer dieses Mal. Inters belgischer Nationalspieler Romelu Lukaku wurde nach 57 Minuten eingewechselt und vergab in der 88. Minute die Riesenchance zum 1:1, als er aus drei Metern City-Keeper Ederson anköpfte.

Für die City-Besitzer aus Abu Dhabi zahlten sich die immensen Investitionen über die Jahre damit erstmals in der Königsklasse aus. Sportlich verdient ist der Erfolg ohne Frage: Die Citizens blieben in der gesamten Europapokalsaison ungeschlagen, besiegten auf dem Weg nach Istanbul unter anderem die Topclubs FC Bayern München und Real Madrid.

Für Guardiola war es bereits der dritte Champions-League-Triumph nach zwei Titeln mit dem FC Barcelona – und eine persönliche Genugtuung. Nach seinen gescheiterten Versuchen mit den Bayern und jahrelang auch mit ManCity waren Zweifel an seiner Trainer-Qualität in großen Spielen aufgekommen. Doch diesmal verzichtete er auf Experimente und vertraute seinem eingespielten Starensemble.

Der Spanier, dieses Mal schick im schwarzen Sakko, und sein Gegenüber Simone Inzaghi gestikulierten an der Seitenlinie energisch von der ersten Minute an, beide riefen lautstark Anweisungen auf den Rasen. Zufrieden wirkte Guardiola schon in der ersten halben Stunde überhaupt nicht, sein Ausnahmeteam hatte deutlich mehr Mühe als allgemein erwartet worden war.

Doch der englische Meister, jetzt mit Phil Foden, erholte sich von diesem Schock bis zur Pause halbwegs. Von der fast schon gewohnten Dominanz – beispielsweise aus den Viertelfinalspielen gegen die Bayern – war aber wenig zu sehen. Der frühere Dortmunder Manuel Akanji versuchte es mit einem Distanzschuss, auch das sagte etwas über die konzentriert arbeitende Inter-Defensive aus (45.+1).

Kurz nach der Pause lag auch Gündogan nach einem Foul des früheren Bundesliga-Profis Hakan Calhanoglu auf dem Rasen, der 32-Jährige konnte aber weiterspielen. Inter hatte die City-Offensive in der Phase weiterhin bemerkenswert gut im Griff. Der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak musste allerdings auch öfter eingreifen, um die zunehmende Härte beider Team unter Kontrolle zu bekommen.

Ein Missverständnis in der City-Abwehr hätte fast zur Inter-Führung durch Lautaro Martínez geführt, doch Ederson passte auf (59.). Die Szene, die Guardiola hatte auf die Knie fallen lassen, wirkte wie ein Weckruf auf die Citizens, die jetzt stärker wurden. Rodri traf mit einem überlegten Schuss von der Strafraumgrenze mit der Innenseite, Tausende Man-City-Fans jubelten. Nur gut zwei Minuten später zeigte Dimarco mit seinem Kopfball an die Latte aber, dass noch nichts entschieden war (70.). Auch, weil auf der Gegenseite Foden eine riesige Chance vergab (76.). Am Ende aber retteten die Engländer den knappen Vorsprung über die Zeit. (dpa/leo)

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