Noch keine schlaflosen Nächte

Das stark rückläufige Kreditgeschäft verschärft in der Zwischenzeit die Konkurrenz unter Belgiens Banken - selbst wenn sicher keiner der „big player“ zeitnah am Stock gehen dürfte. Dennoch: Für BNP Parisbas Fortis, ING, Belfius und KBC ist das Geschäft mit Bau- und/oder Wohnkrediten ein (ge)wichtiger Baustein im Portfolio, so bei KBC mit rund 82 Milliarden € stattliche 44 Prozent des Gesamtkreditumsatzes. Durchaus ein „Einbruch“ in ungewohnter wie ungeahnter Höhe für ein Institut, das gerade im ländlichen Raum bei Hypothekenkrediten seit jeher „nah am Kunden“ ist.

Zudem gelten Bau- und Wohnkredite faktisch in allen Banken als richtungsweisender Parameter für die Kundenbindung. Denn erfahrungsgemäß ist der Kreditnehmer durch andere Produkte mit „seiner“ Bank „liiert“, so neben Giro- und Sparkonten vielfach auch Versicherungen oder Anlagengeschäfte.

Nur… Bereitet diese Entwicklung den Banken schlaflose Nächte? Nicht zwingend! Jedenfalls bringt der aktuelle Trend die Jahresergebnisse nicht entscheidend in Schieflage. Wenngleich alle vier Banken durchaus auf ein absehbares Ende hoffen. Oder aber darauf spekulieren, dass sich die potenziellen Kreditnehmer irgendwann an die (drastisch) erhöhten Zinslasten „gewöhnen“ werden.

Zudem sollte nicht übersehen werden, dass gerade im Segment Immobilienkredite sieben, acht Jahre ständigen Aufschwungs hinter uns liegen, der durch die unmittelbaren Auswirkungen der Pandemie während zwei Jahren sogar in ungeahnte Dimensionen vorgestoßen ist. Von daher sind die Banken im Rückgriff auf das letzte Jahrzehnt durchweg „abgefedert“ und weiterhin zumindest auf Daunen gebettet. Schließlich generieren Kredite „berechenbaren“ Erträge über einen längeren Zeitraum.

Dennoch kann und wird niemand leugnen, dass im Bereich Bau- und/oder Wohnkredite der Kuchen im Laufe von gerade mal zwölf Monaten erkennbar kleiner geworden ist. Und die Konkurrenz in der Kundenakquise spürbar angezogen hat. Ein Wettbewerb, der aber letztlich dem Antragsteller zugutekommen sollte.