Schrumpfungsprozess bei Darlehen

<p>Für viele wird der Hauskauf oder-bau derzeit zur Illusion, bleibt es vorerst bei Plänen „auf dem Papier“. Denn Kredite unter aktuellen Konditionen lassen vielfach nur noch wenig budgetären Spielraum.</p>
Für viele wird der Hauskauf oder-bau derzeit zur Illusion, bleibt es vorerst bei Plänen „auf dem Papier“. Denn Kredite unter aktuellen Konditionen lassen vielfach nur noch wenig budgetären Spielraum. | Fotos: Fotalia / Adobe

Ein Schrumpfungsprozess, der vor allem die Stagnation am Immobilienmarkt „spiegelt“, wo im Vergleich zu den Vorjahren schlichtweg das Geld für große Sprünge fehlt. In Zahlen: Lediglich rund 43.000 Hypothekenkredite in den Monaten Januar/Februar/März verzeichnete die Union Professionelle du Crédit (UPC). Wobei nicht allein die deutlich geringere Zahl der Verträge akut Sorgen bereitet, sondern ebenfalls das bewilligte Gesamtvolumen von circa 7 Milliarden €.

Steigende Gelder für Ankauf/Renovierung

Und dann wäre da noch ebenfalls der totale „Absturz“ bei den Kreditanfragen selbst. Konkret: Über ein Drittel weniger Personen klopften überhaupt erst bei den Banken an mit der Absicht, für ein Bau- oder Kaufprojekt ein Darlehen zu erhalten.

Eine Entwicklung, die gemäß Erhebungen von Febelfin bereits vor circa zehn Monaten ihren Anfang genommen hat, sich seither aber in einer Weise steigerte, die den Sektor sicher zu Recht ängstigt. Zumal ebenfalls die bereitgestellten Beträge tendenziell eher nach unten weisen (zumindest leicht und entgegen der allseitigen Preissteigerung gerade im Bau- und Wohnsektor).

So sank der Betrag für den Erwerb von Wohnraum (sprich: Appartement) im ersten Trimester im Schnitt auf 191.000 €, heißt: um circa vier bis fünf Prozent. Ähnlich ist der Trend für einen Baukredit, der sich im Schnitt auf 207.000 € belief. Um durchschnittlich sechs Prozent gestiegen ist dagegen das Volumen für einen Kredit Ankauf/Renovierung, der mit 201.000 € erstmals die „Schallmauer“ durchbrach. Allesamt bei Zinssätzen zwischen 3,10 und 4,30 Prozent je nach Höhe und Laufzeit.

Hintergrund: Verschuldung bleibt tragbar

Eigentlich soll(te) die per Hypothekenkredit eingegangene Verschuldung ein Drittel des veranschlagten Einkommens nicht übersteigen. Eine Zahl, die bestenfalls als Richtwert dient. Jedenfalls liegt der Wert aktuell weiter bei 38 Prozent - wie bereits in den letzten drei Jahren. Was die Branche ungeachtet der seither veränderten Zins- und Kreditkonditionen aber offenbar nicht sonderlich sorgt. Zum Hintergrund: Das (berechnete) Verhältnis Schuld/Liquidität orientiert sich allein am verbürgten Einkommen, das monatlich im Haushalt verfügbar ist, spiegelt demnach keine anderen Vermögenswerte. Erfreut zeigen sich die Banken in diesem Kontext über die zuletzt gestiegenen (notwendigen) Eigenmittel - stärker bei Bauherren als bei Käufern. Was ungeachtet der Zinsentwicklung für die Solidität des Marktes spricht. Dennoch: Gegenüber den Jahren 2019 bis 2021 sind die monatlichen Verpflichtungen im Schnitt um drei Prozent bis fünf Prozent gestiegen - zuzüglich der „regulären“ Haushaltskostensteigerung infolge der Inflation. Was aber nicht zwingend dazu führt, dass die Banken nun stärker um ihr geliehenes Geld bangen müssten.

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