Scheiblerpark in der Unterstadt nimmt Formen an

<p>Das aktuelle Erscheinungsbild des Scheiblerplatzes ist schon bald Geschichte.</p>
Das aktuelle Erscheinungsbild des Scheiblerplatzes ist schon bald Geschichte. | Foto: David Hagemann

Die Stadt Eupen hat Großes mit dem Scheiblerplatz vor. Und ist die Neugestaltung erst vollzogen, dürfte der Platz kaum noch wiederzuerkennen sein. Das lassen die Pläne erahnen, die Eupens Bürgermeisterin Claudia Niessen (Ecolo) am Freitagvormittag im Stadthaus vor Vertretern der Presse ausbreitet.

Scheiblerplatz bleibt Veranstaltungsort

Auch künftig soll der Scheiblerplatz ein Ort sein, an dem man sich gerne trifft – lediglich sein Erscheinungsbild soll sich von vorherrschend asphaltgrau in weitläufiges Grün wandeln.

„Der Park wird das Pendant zum Temsepark darstellen. Ein Stück Grün für alle, die keinen eigenen Garten haben“, so Claudia Niessen. Über die gesamte Fläche des Scheiblerplatzes verteilt werden mehrere Bäume gepflanzt, zahlreiche Grünflächen und bunte Blumenwiesen sowie kleine Pfade fernab der gepflasterten Wege angelegt. Allerdings nicht auf ebener Fläche, sondern eingebettet in eine hügelige Landschaft. Die Grünanlage soll mit Regenwasser bewässert werden, das in zwei großen Zisternen gesammelt wird, die zusammen rund 20.000 Liter fassen.

Während der Temsepark besonders für die Kleinen etwas zu bieten hat, werden auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Jugendlichen und Erwachsenen einen grünen Rückzugsort finden. Auf dem rund 8.000 Quadratmeter großen Areal am Zusammenfluss von Hill und Weser entstehen unter anderem ein Grillplatz, ein Pavillon als Unterstellmöglichkeit und ein Entspannungsbereich mit Hängematten. Außerdem wird auf Initiative des belgischen Fußballverbandes im hinteren Bereich des Geländes ein Bolzplatz gebaut – ähnlich dem am Stadion – für den ein Spieler oder eine Spielerin der Fußball-Nationalmannschaften die Patenschaft übernehmen wird. „Wer das sein wird, verraten wir noch nicht“, macht Schöffin Catherine Brüll (Ecolo) es spannend. Kostenpunkt für den Bolzplatz: Rund 100.000 Euro, wovon die Stadt rund 37.000 Euro aus eigener Tasche und den Rest der Fußballverband finanziert.

Und noch etwas tut sich in direkter Nachbarschaft: Der Gebäudekomplex Hillstraße 1 bis 7 mit direktem Blick auf den künftigen Park, wird kernsaniert, sodass unter anderem das Viertelhaus Cardijn und Info Integration, die nach dem Hochwasser weggezogen waren, im Anschluss wieder an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren können. Auch der Jugendtreff sowie die Bibliothek und ein Bürgerbüro sollen dort einziehen und den angrenzenden Park mit Leben füllen. „Das Viertelhaus bietet zum Beispiel einen Fahrradparcours für Kinder an. Für solche Aktivitäten ist der Park natürlich prädestiniert“, so Claudia Niessen. „Außerdem gibt es in der Unterstadt viele engagierte Bürger mit guten Ideen“, ist sie zuversichtlich, dass sich der Park zu einem lebendigen Ort entwickeln wird.

Ursprünglich umfasste das Projekt eine etwas kleinere Fläche, wurde dann aber erweitert und könnte in einer späteren Phase noch weiter ausgebaut und in ein privates Immobilienprojekt integriert werden.

An der Ausarbeitung der Ideen hatten die Unterstädter mitgewirkt. Was ihnen unter anderem wichtig war: ein Ort, an dem weiterhin Veranstaltungen stattfinden können. Ein Wunsch, den das beauftragte Landschaftsplanungsbüro Winters berücksichtigt hat: Eine Freiwiese – dort könnte ein Festzelt aufgestellt werden – bietet auch in Zukunft Raum für Veranstaltungen und auch die 21 Parkplätze, die an Ort und Stelle bleiben, sollen bei Bedarf bespielt werden können. „Wir planen keinen Platz oder Park danach, dass er einmal im Jahr für eine Veranstaltung genutzt werden kann. Der Park wird das ganze Jahr über vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bieten. Man könnte im Sommer zum Beispiel wunderbar einen Flohmarkt im Park veranstalten“, schwebt der Bürgermeisterin vor.

Nach dem Hochwasser waren auf dem Gelände die alte Sporthalle und ein angrenzender Gebäudekomplex abgerissen worden. „Von Anfang an war klar, dass wir die Fläche weder neu bebauen, noch versiegeln würden“, betont Claudia Niessen. Der Aspekt des Hochwasserschutzes spielte bei den Planungen eine entscheidende Rolle. Der Hill soll an dieser Stelle mehr Raum gegeben werden, sich im Falle eines erneuten Hochwassers ausdehnen zu können, ohne größeren Schaden anzurichten. „Insgesamt gewinnt die Hill rund 25 Meter“, präzisiert Claudia Niessen.

Die Kosten für die Neugestaltung des Geländes werden derweil auf rund 2,2 Millionen Euro geschätzt. Rund eine Million Euro streicht die Stadt Eupen im Rahmen des Projekts „parcs en milieu urbain“ von der Wallonischen Region ein. Die großzügige Geste kam wie gerufen: Die Idee, dem Platz ein neues Gesicht zu verleihen, habe die Stadtverantwortlichen schon lange umtrieben, erklärt Claudia Niessen. Nur die Mittel fehlten bis dato.

Am Montag wird das ambitionierte Projekt vom Stadtrat verabschiedet. Sobald die DG dem Bauantrag stattgegeben hat, haben die Bürger 120 Tage Zeit, die Pläne einzusehen und Einspruch zu erheben.

Beginn der Arbeiten im November

Die Arbeiten sollen im November beginnen und laut Zeitplan etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. „Anschließend muss man dem Park und der Natur aber erst mal Zeit geben, zu wachsen“, möchte die Bürgermeisterin keine falschen Hoffnungen wecken. Erst in ein paar Jahren dürfte der Park seine volle Pracht entfalten.

Kommentare

  • Und wo bleibt das Büro für´s Rote Kreuz ? Das geht im wahrsten Sinne des Wortes weiter baden ! Aber ist ja auch nicht so wichtig...

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