„Das Herz auf dem Platz lassen“: Neue Hoffnung für Schalke

<p>Schalkes Sepp van den Berg jubelt über seinen Treffer zum 1:1.</p>
Schalkes Sepp van den Berg jubelt über seinen Treffer zum 1:1. | Foto: Bernd Thissen/dpa

Im Moment des Triumphs flog das Bier bis zu Lothar Matthäus, die Spieler feierten, als wäre der Klassenerhalt geschafft. Ihr Trainer Thomas Reis flippte beinahe aus, dann wurde wie wild im Kreis gehüpft: Schalke 04 fasst im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nach einem furiosen Kraftakt neuen Mut - doch das Restprogramm ist mörderisch hart.

Daran aber wollte nach dem 2:1 (0:1) gegen den Mitaufsteiger Werder Bremen niemand einen Gedanken verschwenden. Einen Punkt nur noch beträgt der Rückstand der Königsblauen auf den Relegationsplatz, es kann also noch irgendwie klappen mit der Rettung, die angesichts der Hinrunde wundersam wäre. „Wir müssen unser Herz auf dem Platz lassen und zusammenhalten. Solche Siege tun extrem gut“, sagte Stürmer Marius Bülter bei Sky: „Das muss uns Wucht und Schwung geben.“

Nur der Blick auf die letzten vier Saisonspiele trübt die Freude. Die Schalker müssen noch nach Mainz, München und Leipzig, letzter Heimspielgegner ist Eintracht Frankfurt. Sie werden ihre Punkte für Platz 16 oder mehr sehr mühsam zusammenkratzen müssen, zumal auch die Konkurrenten punkteten.

Sepp van den Berg (81.) und Dominick Drexler (90.+2) drehten das Spiel für die Königsblauen. Marvin Ducksch (18.) hatte die Führung für die Bremer erzielt, die im vergangenen gemeinsamen Zweitligajahr in Gelsenkirchen gewonnen hatten: Mit dem damaligen 4:1 verschoben sie die Schalker Aufstiegsfeier um eine Woche. Bremen hat sieben Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone.

Nach zerfahrenem Beginn drückte Schalke erstmals aufs Tempo, als Rodrigo Zalazar Kenan Karaman einsetzte, der aber das lange Eck knapp verfehlte (12.).Besser machte es Ducksch auf der anderen Seite, als er die erste gelungene Werder-Kombination über Maximilian Philipp und Mitchell Weiser erfolgreich abschloss.

Mit dem Tor zogen die Bremer den Schalkern den Stecker: Das Spiel plätscherte dahin. Viele Unterbrechungen, viele Rück- und Querpässe - Schalke konnte nicht, Werder wollte nicht.Aufregung gab es erst wieder, als Simon Terodde mit einem Kopfball Bremens Keeper Jiri Pavlenka zu einer Glanzparade zwang (34.).Auf der Gegenseite hatte Philipp nach Pass von Weiser das 2:0 auf dem Fuß (45.).

Nach der Pause wehrte sich Schalke und bemühte sich um mehr Offensivaktionen, Bülter prüfte Pavlenka mit einem Distanzschuss (47.), auch Zalazar scheiterte am Werder-Keeper (58.).Zudem traf Tom Krauß die Latte (64.). In der Schlussphase gab Stürmer Sebastian Polter sein Comeback nach langer Pause wegen einer Kreuzbandverletzung. Dann drehte Schalke furios auf. (sid/calü)

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