Reschke freut sich auf Guardiola - Tuchel: Zwei Schach-Großmeister

<p>Pep Guardiola und Thomas Tuchel werden sich am Dienstagabend im Champions-League-Viertelfinale zwischen Manchster City und dem FC Bayern München erneut an der Seitenlinie begegnen.</p>
Pep Guardiola und Thomas Tuchel werden sich am Dienstagabend im Champions-League-Viertelfinale zwischen Manchster City und dem FC Bayern München erneut an der Seitenlinie begegnen. | Foto: afp

Das Trainerduell zwischen Pep Guardiola und Thomas Tuchel macht den Champions-League-Knaller zwischen Manchester City und dem FC Bayern noch etwas brisanter als er ohnehin ist. In den bisherigen zehn Spielen gewann meist Guardiola. Tuchel triumphierte allerdings im wichtigsten Aufeinandertreffen, im Champions-League-Endspiel 2021 mit dem FC Chelsea.

In Guardiolas Bayern-Zeit von 2013 bis 2016 traf der Spanier sich mit Tuchel zu einem legendären Abendessen, das der frühere Technische Direktor der Bayern, Michael Reschke (65), initiiert hatte. „Guardiola war begeistert von diesem jungen Mainzer Trainer, der in Spielen gegen den FCB nicht nur ein vertretbares Ergebnis halten wollte, sondern immer voll auf Sieg spielen ließ“, sagte Reschke im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur vor dem Viertelfinal-Hinspiel an diesem Dienstag (21.00 Uhr).

„Normalerweise besitze ich in solchen Gesprächsrunden auch meine Redeanteile. Aber bei Pep und Thomas blieb mir nur die Zuhörer-Tribüne. Da saßen sich zwei geniale Fußballtrainer, ja zwei Schach-Großmeister gegenüber und haben auf allerhöchstem Niveau über Fußball, Taktiken und Systeme philosophiert. Ich würde sogar behaupten, es hat wenig inhaltsstärkere Gespräche über Fußball in den letzten Jahren gegeben“, sagte Reschke. „Pep hatte eine diebische Freude daran, die Gründe für seine Entscheidungen zu erklären. Beide konnten sich an kleinste Details und genaue Spielszenen erinnern, die Jahre zurücklagen. Da ging es dann mit Sekt- und Weingläsern, Salz- und Pfefferstreuern hin und her.“

Mit Guardiola trifft sich Reschke immer noch, wenn sich die Gelegenheit ergibt - wie etwa im Rahmen des Gruppenspiels zwischen Borussia Dortmund und Manchester City. „Es gibt sehr gute Trainer und dann halt eine gute Handvoll außergewöhnlicher Trainer, die das Fußballspiel attraktiver und einzelne Spieler einfach besser gemacht haben. Ich bin sicher, niemand hat in den letzten Jahren dem Spiel, vielen sehr guten Trainern und Spielern mehr wichtige Impulse gegeben als Pep“, sagte Reschke. „Guardiola war nach den beiden Gesprächen übrigens überzeugt, dass Thomas Tuchel sein perfekter Nachfolger beim FC Bayern sein würde.“ Das dauerte danach aber einige Jahr - bis Tuchel vor wenigen Wochen den Posten bei den Bayern als Nachfolger von Julian Nagelsmann übernahm. (dpa/jod)

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