Papst erweitert Maßnahmen gegen Missbrauch in der Kirche

<p>Papst Franziskus hat ein Kind auf dem Schoß nach einer Audienz mit Pilgern aus der Diözese Rho in der Halle Paul VI. im Vatikan.</p>
Papst Franziskus hat ein Kind auf dem Schoß nach einer Audienz mit Pilgern aus der Diözese Rho in der Halle Paul VI. im Vatikan. | Foto: dpa

Der Heilige Stuhl legte am Samstag eine aktualisierte Fassung des 2019 erlassenen apostolischen Schreibens „Vos estis lux mundi“ (Ihr seid das Licht der Welt) vor. Der Pontifex bestätigt damit die bestehenden Maßnahmen, ordnet allerdings zugleich Neuerungen und Erweiterungen an. Die neue Fassung des apostolischen Schreibens soll am 30. April in Kraft treten.

Mit dem sogenannten Motu proprio „Vos estis lux mundi“ reagierte Papst Franziskus 2019 auf die Kritik, er tue nicht genug gegen Missbrauchsfälle in der Kirche. Mit schärferen Gesetzen wollte er dagegen vorgehen. Im Zentrum des Erlasses stand damals die Meldepflicht für Fälle sexuellen Missbrauchs für die gesamte katholische Kirche.

Die Verpflichtung, Missbrauchs- und Vertuschungsfälle umgehend anzuzeigen, galt im Ursprungsschreiben ausschließlich für Kleriker und Ordensleute. In der aktualisierten Fassung wurden nun auch Laien an der Spitze internationaler Vereinigungen hinzugefügt. Pater Hans Zollner von der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen bezeichnet dies im Gespräch mit Radio Vatikan als die wichtigste Neuerung. Die Missbrauchsbekämpfung werde jetzt klarer angegangen.

Konkreter wird es außerdem in Bezug auf Anlaufstellen für Anzeigen. War in der alten Fassung noch von „stabilen Systemen“, die der „Öffentlichkeit leicht zugänglich“ sein sollen, die Rede, wird nun die Einrichtung von „Stellen und Ämtern“ angeordnet, um Meldungen über Missbrauch entgegenzunehmen. (dpa/sue)

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