Eskalation in der Ukraine

Die Eskalation in der Ukraine nimmt ihren Lauf! Am UNO-Gebäude in New York hat sich der Lauf verknotet als Friedenssignal. Herr Guterres (UNO) und Friedensfürstinnen und Friedensfürsten aller Couleur aus aller Welt fahren sie zum Konfliktherd; erst wenn der Friedensdialog gefruchtet hat, bringen sie das Friedenssymbol wieder nach New York! Bitte!

Kommentare

  • Der einzige, der "eskaliert", ist Putin. ER hat die Ukraine überfallen! Er droht mit Atomwaffen. Er bricht durchgehend das Völkerrecht. Er lässt Menschen in der Ukraine töten, vergewaltigen, verschleppen, foltern. Er lässt Krankenhäuser, Schulen, Energie- und Trinkwasserinfrastruktur bombardieren. Er will ein Land von der Karte fegen und ein Volk auslöschen.

    Ich sehe wirklich nicht, in wiefern der Westen angesichts dieses russischen Staatsterrors "Eskalation" betreibt, wenn er die Ukrainer lediglich mit allen Mitteln dabei hilft, um ihr nacktes Überleben zu kämpfen und einen barbarischen Invasor aus ihrem Land zu vertreiben?

  • Vielen war auf Anhieb wohl nicht klar, was diese ominöse Anspielung auf den „verknoteten Lauf“ am UNO-Gebäude in New York bedeuten sollte, von dem Herr Heck schreibt.

    Erst eine kleine Recherche im Internet ergibt: Vor dem UN-Gebäude steht eine Skulptur, die einen Colt mit verknotetem Lauf darstellt. Vom schwedischen Künstler Carl Fredrik Reuterswärd nach der Ermordung John Lennons 1980 geschaffen, vom Staat Luxemburg angekauft und 1988 der UNO geschenkt. Eine Replik steht übrigens im Park des Kanzleramtes in Berlin.

    Sie wird als Symbol für das Prinzip der Gewaltlosigkeit gedeutet.
    In diesem Zusammenhang könnte man Herrn Heck daran erinnern, dass die UN-Charta zwar ein Friedensgebot enthält. Allerdings waren die Gründer dieser Organisation realistisch genug, zu erkennen, dass ein solches Gebot nicht verlangen darf, sich bedingungslos einem Angreifer zu unterwerfen.

    Artikel 51 der Charta ist da eindeutig:
    „Diese Charta beeinträchtigt im Falle eines bewaffneten Angriffs gegen ein Mitglied der Vereinten Nationen keineswegs das naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, bis der Sicherheitsrat die zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen getroffen hat.[…]“

    „Die UN-Vollversammlung hat die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine ab 24. Februar 2022 als Verstoß gegen das Gewaltverbot der UN-Charta missbilligt und damit das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine gem. Art. 51 UN-Charta bestätigt. Eine historisch große Mehrheit von 141 der 181 abstimmenden Mitgliedsstaaten stimmten am 2. März 2022 in New York für eine entsprechende Resolution; nur 5 Länder votierten dagegen (Belarus, Eritrea, Nordkorea, Russland, Syrien), 35 enthielten sich (u. a. China, nicht aber Serbien).“
    (Wikipedia und Handelsblatt mit einem ausführlichen Artikel vom 02.03.2022)

  • Soeben zufällig auf Youtube gefunden:

    "Si la France livre des Leclerc, on les brûlera" auf LCI.
    Ein langes Interview mit dem Vizepräsidenten der russischen Douma, Piotr Tolstoï.
    In dem auf Französisch geführten Interview nimmt dieser hochrangige Politiker kein Blatt vor den Mund, was die Kriegsziele Russlands betrifft.
    Das dürfte die Illusionen mancher hier über die Erfolgsaussichten eines von Herrn Heck geforderten "Friedensdialogs" wie eine Seifenblase zerplatzen lassen.

    Kleine Bemerkung am Rande: Mehrfach benutzt Herr Tolstoï das Unwort "Krieg". Hat er keine Angst, deswegen im Goulag zu landen?
    "Russland beschließt nun auch Strafen für 'Falschinformationen« über Auslandsaktionen' " (SPON 22.03.2022)

  • Der deutsche Pädagoge und Pazifist Ulli Thiel prägte 1978 den Slogan der Friedensbewegung “Frieden schaffen ohne Waffen”. Thiel war Initiator der bislang größten Menschenkette der Friedensbewegung, auf der sich am 22. Oktober 1983 ungefähr 400.000 Menschen zwischen Stuttgart und Neu-Ulm versammelten, um gegen den Nato-Doppelbeschluss, die Stationierung von Pershing-Raketen und Marschflugkörpern in Europa zu demonstrieren.

    44 Jahre später sehnen sich nicht nur, vor allem aber angesichts des Greuels in der Ukraine immer noch viele Menschen nach dieser… besten aller möglichen friedlichen Welten, ohne Waffen. Damals wie heute und während der ganzen Menschheitsgeschichte eine Illusion.

    Und leider taugt dieser Slogan für die Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine noch nicht einmal im Ansatz. Sowenig übrigens, wie er auch bei der Bekämpfung der Hitler-Diktatur getaugt hätte.
    Ein imperialistischer Diktatur und skrupelloser Mörder wie Hiltler es war und Putin es ist, lässt sich ohne Waffen nicht von seinem kranken und verbrecherischen Tun abbringen, will man ihm die Ukraine und seine Einwohner nicht als Appetithappen zum Fraß vorwerfen.
    Putin bestreitet nicht nur das Selbstbestimmungsrecht und das Existenzrecht der Ukraine, er greift mit seinem imperialistischen Denken und dem aus dieser Logik abgeleiteten Angriffskrieg die gesamte internationale Ordnung an.

    Die Sehnsucht nach einer heilen Welt - so verständlich sie auch sein mag - muss in diesen Tagen der Empathie und dem Beistand für ein benachbartes europäisches Volk weichen und der Einsicht, dass Frieden und Freiheit in der Ukraine mit pazifistischen Träumereien alleine nicht zu erreichen sind.
    Leider!

Kommentar verfassen

4 Comments