Angeschlagene Bayern: „Es geht jetzt um die Meisterschaft“

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Bei den Bayern stören im Moment einige Nebengeschichten das Bild. | Foto: dpa

Julian Nagelsmann fordert mehr „Mia san mia“, und auch Hasan Salihamidzic stellte vor dem Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt bereits die Mentalitätsfrage. Es sei „höchste Zeit“, betonte der Sportvorstand, „dass wir begreifen, dass es jetzt um die Meisterschaft geht. Wir können uns im Kopf einbrennen, wie wichtig das Spiel für uns ist“.

Der Druck in München ist hoch. Nach dem Stolperstart ins neue Jahr mit zwei Remis sieht sich ausgerechnet der FC Bayern vor dem Topduell am Samstag (18.30 Uhr) plötzlich mit einer Debatte über die nötige Einstellung konfrontiert. Entsprechend nimmt Salihamidzic die Stars um Ersatzkapitän Joshua Kimmich in die Pflicht: „Es ist wichtig, dass wir alle wach werden. Wir müssen wieder das Kommando übernehmen!“ Es gebe zwar „einige Jungs, die zeigen, dass sie gewinnen wollen“ – aber offensichtlich ziehen eben nicht alle mit.

Auch Nagelsmann sprach am Freitag über „Haltung und Einstellung“. Um gegen Frankfurt, das auf zwei Punkte an den Rekordmeister herankommen kann, zu bestehen, müssten seine Profis „100 Prozent investieren“, glaubt er. Wie vor der WM, als die Bayern zehn Pflichtspiele in Folge gewannen. Aber, unterstrich Nagelsmann: „So ein Flow entsteht nicht einfach so. Wir müssen ein neues Selbstverständnis aufbauen.“

Ein Sieg ist umso wichtiger, damit die Stimmung nicht endgültig kippt. Schon jetzt herrscht nach der „Fashion-Week-Affäre“ um Serge Gnabry, der plötzlichen Entlassung von Torwarttrainer Toni Tapalovic und den Nachwehen der Verletzung von Kapitän Manuel Neuer genug Unruhe.

Nagelsmann zieht erste Konsequenzen. Gnabry, der gegen Köln indisponiert war und zur Halbzeit raus musste, wird durch Kingsley Coman ersetzt. Der formschwache Leon Goretzka fällt aus, für ihn spielt Ryan Gravenberch.

Und was ist mit Thomas Müller, der zweimal auf der Bank saß? Dazu, entgegnete der Bayern-Trainer leicht genervt, habe er „genug gesagt. Es hat sich an der Situation nichts geändert“. Auch Salihamidzic wollte das Dauerthema nicht zu hoch hängen. Müller (33) kenne „das Spiel und das Geschäft. Er wird seine Chance kriegen. Aber es geht darum, dass wir als Mannschaft gewinnen“.

Und das gegen eine Eintracht, die die Münchner Probleme ausnutzen und das 1:6-Debakel aus der Hinrunde vergessen machen will. „Sicherlich gibt es einfachere Aufgaben, aber wir freuen uns drauf. Das Ziel ist ganz klar, in München zu gewinnen“, sagte Trainer Oliver Glasner, der wieder auf den zuletzt angeschlagenen Kevin Trapp setzen kann. Der Nationalkeeper müsse, betonte Glasner, einen „herausragenden“ Tag erwischen. Wie im Oktober 2021 beim 2:1-Erfolg der Hessen in München. (sid/tf)

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