[Video] „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Der Zauber eines Weihnachtsklassikers

<p>Endlich kann der Prinz (Pavel Travnicek) sein Aschenbrödel (Libuse Safrankova) in die Arme schließen: Szene zum Schluss des Märchenfilms „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, der schon längst zum weihnachtlichen Pflichtprogramm gehört.</p>
Endlich kann der Prinz (Pavel Travnicek) sein Aschenbrödel (Libuse Safrankova) in die Arme schließen: Szene zum Schluss des Märchenfilms „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, der schon längst zum weihnachtlichen Pflichtprogramm gehört. | Foto: picture alliance/WDR/DRA/dpa

Das nach Herzog Moritz benannte Schloss Moritzburg wurde 1542 in der Nähe von Dresden als Jagddomizil erbaut. August der Starke ließ es ab 1723 zu einem prachtvollen Barockschloss mitten in einer weitläufigen Teich- und Parkanlage umbauen. Heute darf sich die Anlage nach eigenen Angaben mit einer der bedeutendsten Jagdtrophäensammlungen Europas oder mit kunstvollen Goldledertapeten rühmen – und dazu noch mit einer Märchenprinzessin. Denn das Schloss diente vor 50 Jahren, im Winter 1972/73, als Außenkulisse des legendären Märchenfilms „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. In der CSSR-DDR-Koproduktion verliert Aschenbrödel ihren Schuh auf einer der Freitreppen bei ihrer Flucht vom königlichen Ball.

Eine Ausstellung zu dem Film ist noch bis Februar zu sehen.

Eine Ausstellung erinnert an den Streifen von damals. Nach dem Ende der Corona-Beschränkungen ist sie wieder zu sehen – sie läuft seit einigen Wochen und geht noch bis zum 26. Februar 2023. „Seit 2009 zeigen wir – mit einigen wenigen Unterbrechungen – auf Schloss Moritzburg alljährlich in den Wintermonaten eine zweisprachige Ausstellung rund um den Film mit originalen Filmkostümen aus Prag und Potsdam, Requisiten, Szenennachbauten, Medienstationen zu den Themen Tagebuch des Filmdrehs, genaue Drehorte, Musik, Schauspieler, literarischen Vorlagen sowie interaktive Stationen mit Haselnussspielen und Fotohotspots mit nachgeschneiderten Kostümen aus dem Film. Ende 2018 konnten wir den millionsten Besucher begrüßen“, erzählt Dr. Dominique Fliegler gegenüber dem GrenzEcho. Sie leitet als Schlossherrin seit fast drei Jahren die Geschicke in der Jagdschlossanlage. Vor 2009 hätten immer wieder Besucher gefragt, wo denn eigentlich genau der Film auf Schloss Moritzburg gedreht worden sei. „Aus diesen Nachfragen entstand die Idee einer Ausstellung zum Film“, fügte sie hinzu.

Der Text wird unter dem Video fortgesetzt.

Die wichtigsten Darsteller seien leider schon verstorben, darunter auch Libuše Šafránková, die im vergangenen Jahr im Alter von 68 Jahren einer Krebserkrankung erlag. Sie spielt in dem Film das Aschenbrödel. „Wir haben ihr auf Schloss Moritzburg im letzten Jahr eine Ausstellung gewidmet, die ihr schauspielerisches Wirken weit über die Rolle des Aschenbrödels hinaus illustriert hat. Unser Wunsch, mit ihr einmal gemeinsam durch unsere Aschenbrödel-Ausstellung zu gehen, konnte leider nicht mehr in Erfüllung gehen. Ab und an ist Pavel Travnicek noch bei uns zu Gast“, sagt Dominique Fliegler. Travnicek gibt in dem Märchenfilm den Prinzen. Kurz vor den Feiertagen haben sich Fans um ihn sorgen müssen, schrieb die deutsche Presseagentur am Donnerstag. Wie seine Frau Monika bei Facebook mitgeteilt habe, musste der 72-Jährige wegen Atemschwierigkeiten ins Krankenhaus gebracht werden. Doch inzwischen gab sie Entwarnung: „Es geht ihm besser, wir bedanken uns bei allen und wünschen schöne und ruhige Feiertage“, sagte die PR-Managerin in der Sendung „Showtime“ des Fernsehsenders Prima.

<p>Das Schloss Moritzburg diente als Außenkulisse für den bekannten Märchenfilm.</p>
Das Schloss Moritzburg diente als Außenkulisse für den bekannten Märchenfilm. | Foto: picture alliance/dpa

Aber warum ist der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ 50 Jahren nach seiner Entstehung immer noch so populär? „Hier kommen einige Aspekte zusammen: die Verbindung von Weihnachtszeit und Kindheitserinnerung, die beschwingte und eingängige Melodie des Komponisten Karel Svoboda, der Charme und die Schönheit der jungen Libuse Safrankova, die frech-verschmitzte Prinzessin, die dem Prinzen selbstbewusst Paroli bietet, und natürlich auch die Schönheit des Drehortes Schloss Moritzburg sowie die Winterlandschaften, die den Film zum Weihnachtsklassiker gemacht haben“, denkt Dr. Dominique Fliegler.

Handlung weicht von der klassischen Geschichte um Aschenputtel ab.

Die Handlung weicht übrigens von der klassischen Aschenputtel-Geschichte der Gebrüder Grimm ab, weil sich das Drehbuch an dem gleichnamigen Märchen der tschechischen Autorin Božena Nemcova orientiert. Ein Garant für die Beliebtheit ist sicherlich auch der tschechische Regisseur Vaclav Vorlicek (1930-2019), der in seiner Heimat ebenso Kultstatus genießt und später noch für viele weitere erfolgreiche Märchenproduktionen verantwortlich zeichnete, darunter für die Kinderserie „Die Märchenbraut“ (1979-1981).

„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ läuft am Samstag (24. Dezember) um 13.40 Uhr in der ARD. Im Ersten ist auch am Sonntag (25. Dezember) ab 11.05 Uhr zu sehen. Er läuft in diesen Tagen auch auf anderen dritten Programmen der ARD.

<p>Eine Ausstellung erinnert unter anderem an die Entstehung des Films.</p>
Eine Ausstellung erinnert unter anderem an die Entstehung des Films. | Foto: Schlösserland Sachsen © Sylvio Dittrich

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