Attraktivität leichtgeschrumpft

<p>Die Rechenübungen bei Hauskäufern und Bauherren sind aktuell ebenso kompliziert wie bei den Banken, die eine erkennbare Zurückhaltung bei Kreditanfragen inklusive Beträge registrieren.</p>
Die Rechenübungen bei Hauskäufern und Bauherren sind aktuell ebenso kompliziert wie bei den Banken, die eine erkennbare Zurückhaltung bei Kreditanfragen inklusive Beträge registrieren. | Jakub Krechowicz - Fotolia

Der Boom ist vorbei, wenngleich die Nachfrage zumindest in einzelnen Gemeinden der Ardennen weiter (recht) hoch bleibt. Dennoch: Die Provinzen Luxemburg, Lüttich und Namur spüren durchaus die Zurückhaltung, die generell seit Jahresbeginn den Immobilienmarkt in Belgien erfasst hat.

Und die Zahlen sind (teils) drastisch, denn der Hauskauf in den Ardennen stürzte im ersten Halbjahr 2022 regelrecht ab. Mit einem Rückgang von 11,7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Und damit deutlich über der Stagnation allgemein im südlichen Landesteil, die mit minus 2,5 Prozent durchaus erträglich wirkt. Trotzdem läuten keineswegs die Alarmglocken zwischen Rochefort, Bouillon, Bastogne, Durbuy, Saint-Hubert und La-Roche-en-Ardenne.

Denn letztlich bedeutet dieser „Absturz“ faktisch nur die Rückkehr zur Normalität, also zum Status vor Ausbruch der Pandemie und den dann ebenso unerwarteten wie ungewöhnlichen Aktivitäten auf dem Immobilienmarkt. Gerade auf der (finanziellen) Achse von Norden nach Süden!

Mit ausschlaggebend sind zunächst einmal die für alle geltenden „neuen“ Parameter, nämlich Inflation, Zinswende und Energiekosten. Was zwangsläufig eine Zurückhaltung ausgelöst hat, die auch die bis dahin so attraktive Ardennenregion nicht ausspart. Vor allem mit Blick auf die begehrten „secondes résidence“, die zeitweise in Flandern wie warme Semmeln über die Ladentheke gingen.

Der zeitweilige Rückstau in den Notarstuben hat sich jedoch aufgelöst, auch da der Markt innerhalb der zwei Jahre stark abgegrast wurde. Und da die Preise zwischenzeitlich - wie überall im Lande - stockten oder sogar fielen, schrumpfte auch das Angebot. Heißt: Manche motivierte Verkäufer, die auf die Preishausse gesetzt hatten, legten ihre Pläne vorerst auf Eis.

Nur… Ardennen sind nicht gleich Ardennen. Und so können die Preise von Region zu Region, von Ort zu Ort sehr stark variieren. So verbuchte etwa die Gemeinde Vielsalm in den ersten drei Trimeststern knapp zehn Prozent aller Verkäufe in der so genannten „zone ardennaise“.

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