Zu „Haushalt a la belge!“

Diese Karikatur möchte ich gewichten durch Worte von Erich Kästner. Kästner ist noch heute im Gedächtnis der Erwachsenen präsent durch seine Kinderbücher, wie „Emil und die Detektive“, „Das fliegende Klassenzimmer“.

Weniger bekannt ist, dass er während der Weimarer Republik gesellschafts- und zeitkritisch publizierte. Ein Textauszug aus dem Jahre 1931 ist heute aktueller denn je: „Wir gehen an der seelischen Bequemlichkeit aller Beteiligten zugrunde. Wir wollen, dass es sich ändert; aber wir wollen nicht, dass wir uns ändern. ‚Wozu sind die anderen da‘ denkt jeder und wiegt sich im Schaukelstuhl. Inzwischen schiebt man von dorther, wo viel Geld ist, dahin Geld, wo wenig ist. Die Schieberei und das Zinszahlen nehmen kein Ende, und die Besserung nimmt keinen Anfang... Wir begnügen uns damit, auf jede Stelle der Erdoberfläche, auf der sich Entzündungen zeigen, ein Pflaster zu kleben. Kann man eine Blutvergiftung so heilen? Man kann es nicht! Der Patient geht eines Tages, über und über mit Pflastern bepflastert, kaputt.“

Jedenfalls retten wir unseren Planeten nicht durch Flickschusterei, indem die in der Verantwortung Stehenden die Entzündungen, die sich laufend zeigen, mit Pflastern bepflastern.

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