Köln zu Gast bei Slovácko: Spieler und Fans auf dem Prüfstand

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Vor dem Spiel Nizza-Köln war es zu Ausschreitungen gekommen. | Foto: dpa

Sportlich sollte der FC die auf dem Papier leichteste Aufgabe der Gruppenphase lösen, um realistische Chancen auf das Weiterkommen zu haben. Und von den Fans sollte sich nach den Ausschreitungen vor dem ersten Spiel in Nizza (1:1) niemand etwas zuschulden kommen lassen, sonst drohen endgültig Geisterspiele in Europa.

Trainer Steffen Baumgart fällt aber auch die sportliche Vorbereitung ungewohnt schwer. Vom tschechischen Überraschungs-Pokalsieger steht dem FC längst nicht die übliche Menge an Daten zur Gegner-Analyse zur Verfügung. „Was wir haben, ist maximal das, was wir von der Tabelle und Fernsehbilder ablesen können“, sagte Baumgart am Mittwoch: „Alles andere kann ich mir aus den Fingern saugen.“

Er wisse, dass das Team, das mit einem 3:3 gegen Partizan Belgrad in die Gruppenphase startete, auf jeden Fall sehr erfahren sei, technisch gut ist und zwischen Dreier- und Viererkette variiere. „Aber dann sind wir wieder bei uns“, sagte Baumgart, der immer betont, dass sein Team vor allem das eigene Spiel durchsetzen müsse.

Klar ist: Nach den Vorfällen von Nizza wurde die Begegnung von der UEFA zum Risikospiel hochgestuft. Ein Urteil wegen der Krawalle steht noch aus, es könnte den FC aber schon empfindlich treffen. Weitere Zwischenfälle würden die Lage für den FC stark verschlechtern. „Es wurde mehr über die Fans gesprochen als über das Spiel. Das ist schade“, sagte Benno Schmitz. Der Rechtsverteidiger hofft auf eine friedliche Atmosphäre am Donnerstag: „Wir wollen es genießen und Spaß haben, aber auch das Spiel gewinnen und weiterkommen.“

Der Gegner aus der kleinen Stadt Uherské Hradiště in der Mährischen Slowakei hat – wie von Baumgart analysiert – ein mit durchschnittlich über 30 Jahren sehr erfahrenes Team. Bestes Beispiele ist Ex-Leverkusener Michal Kadlec mit 37 Jahren. Er sei der absolute Kopf des Teams, erklärte der frühere Nationaltrainer und langjährige Bundesliga-Spieler Frantisek Straka. „Viele orientieren sich an seiner Professionalität und Erfahrung“, sagte der 64-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Grundsätzlich sei „Slovácko auch für viele Tschechen die große Überraschung in der ersten Liga.“ (dpa/tf)

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