„Ein Jahr danach...“

Ein Jahr danach steckt uns, den Betroffenen, der Albtraum noch in den Knochen, besonders nachts, wenn man nicht schlafen kann. Nichtbetroffene können sich schwer vorstellen, wie das ist, wenn man das Wasser steigen sieht, aber wir hatten Glück, andere hat es viel schlimmer erwischt. Herr Schröder hat im GrenzEcho vom 14. Juli (Seiten 2 + 5) den Nagel auf den Kopf getroffen. Der Unterstadt und bis Bethane wäre das Schlimmste erspart geblieben, wenn man bei der S.W.D.E. in Namur „auf Draht“ gewesen wäre, und weiter flussabwärts wären viele Millionen Kubikmeter weniger durchgerauscht. Einige Punkte möchte ich noch hinzufügen:

1. Die Bürgermeister des Wesertals sollten in Namur auf ein Mitspracherecht in puncto Talsperren pochen.

2. Ein Wasserfachmann vor Ort sollte eingestellt werden.

3. Der Staatsbetrieb S.W.D.E. sollte privatisiert werden.

4. Ende Juni war das Venn schon wassergesättigt und aller Regen floss ab (2/3 davon Richtung Eupen).

5. Das Wichtigste ist jedoch, dass die Talsperren in Regenjahren wie 2021 nur zu 50 Prozent gefüllt sein dürfen, dann hat man noch einige Tage Zeit, massiv Wasser abzulassen, wenn solche Regenmassen gemeldet werden; die erste Vorhersage kam bereits am Freitagabend, 9. Juli 2021. Hätte man dies getan, wäre die Staureserve am 14. Juli ungefähr 70% gewesen; das sind +/- 18 Mio. m³ für JEDE Talsperre! So hätte die Wesertalsperre einen Großteil des Wassers der Hill und die Gileppetalsperre einen Großteil des Wassers der Soor aufnehmen können! Der Bevölkerung wäre viel Leid und Schaden erspart geblieben.

Ich möchte es dabei belassen, hoffe, dass wir so etwas nie mehr erleben müssen und wünsche allen Mitbetroffenen Mut, Zuversicht und eine einsichtige Versicherungsgesellschaft (wie wir eine hatten).

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