Budget auf dem Prüfstand

Gerade im Wohnsegment fiel in den vergangenen Wochen das Immobilien„klima“ besonders tief. Hauptgrund sind Fachkreisen zufolge die gestiegenen Bauzinsen, die Wohnungen und Häuser für private Haushalte weniger bezahlbar machen.

Die Folge: Die verminderte Erschwinglichkeit könnte zu einem nachhaltigen Rückgang bei der Nachfrage und somit auch bei den anhaltend hohen Preisen führen.

Eines liegt auf der Hand, auch oder gerade in Ostbelgien: In einer Zeit steigender Zinsen und Kosten zählen beim Erwerb einer Immobilie heute mehr denn je bauliche Qualität und interessante Lage. Was Investoren und Promotoren vor Ort seit langem wissen und umsetzen.

Denn vor allem in Ostbelgien ist und bleibt eine attraktive Lage ein wesentliches Verkaufsargument. Besonders nach den „gelebten“ Erfahrungen während des zweimaligen Lockdown.

Nur… hat eine „exponierte“ Lage ihren Preis. Und ließ in den letzten zwei Jahren vor allem jüngere Bauherren (sprich: Paare und kleine Familien) an der anhaltenden Preisentwicklung verzweifeln.

Selbst der „Rückgriff“ auf ältere, stark sanierungsbedürftige Immobilien (wie gerade quer durch die Eifel in weiterhin hoher Zahl zu finden) hat angesichts der unerwartet stark gestiegenen Preise für Baumaterialien deutlich an Reiz verloren.

Konkret: Wer in den nächsten Jahren ein Haus älteren Jahrgangs nach seinen Vorstellung aus- und umbauen respektive umfassend renovieren möchte, muss sein anvisiertes Budget mit Blick auf die aktuell explodierenden Preise für Baustoffe zwingend auf den Prüfstand stellen.

Vielfach mit der bedauerlichen Erkenntnis, dass sich gegenüber den ursprünglich veranschlagten Planungen plötzlich eine Finanzierungslücke von zehn, fünfzehn Prozent oder teils sogar mehr auftut.

Vor allem die um ein Vielfaches höheren Rohstoff- und Energiepreise machen manches ehrgeizige Projekt zunichte, ehe es richtig gestartet ist. Trauriges Fazit: Für einige wird der über lange Zeit gehegte Traum vom Eigenheim zurückgebaut. Stein für Stein.