Oscars 2022: „Coda“ als bester Film ausgezeichnet - Will Smith ohrfeigt Chris Rock

<p>Eugenio Derbez (l-r), Sian Heder, Marlee Matlin, Troy Kotsur, Emilia Jones, Daniel Durant und Amy Forsyth, Gewinner des Preises für den besten Film für ihren Film Coda, zeigen im Presseraum der 94. Verleihung der Academy Awards in Hollywood ihre Oscars und das Gebärdenzeichen für „I Love You“.</p>
Eugenio Derbez (l-r), Sian Heder, Marlee Matlin, Troy Kotsur, Emilia Jones, Daniel Durant und Amy Forsyth, Gewinner des Preises für den besten Film für ihren Film "Coda", zeigen im Presseraum der 94. Verleihung der Academy Awards in Hollywood ihre Oscars und das Gebärdenzeichen für „I Love You“. | Foto: dpa

Die Tragikomödie „Coda“ hat den Oscar als bester Film gewonnen. Regisseurin Siân Heder erzählt darin von einem Mädchen, das in einer gehörlosen Fischerfamilie aufwächst. Der Film gewann insgesamt drei Auszeichnungen, wie die US-Filmakademie in der Nacht zum Montag bekanntgab. Erstmals hat damit ein Film eines Streamingdienstes den Oscar in dieser Kategorie geholt – der Film läuft beim Anbieter Apple TV+.

Die meisten Auszeichnungen gingen an das Sciene-Fiction-Epos „Dune“. Ausgezeichnet wurde der Film unter anderem für die beste Filmmusik und die besten visuellen Effekte. Für Komponist Hans Zimmer und den Effektexperten Gerd Nefzer - zwei Filmschaffende, die aus Deutschland kommen - ist es jeweils der zweite Oscar.

Schauspielerin Jessica Chastain gewann den Oscar als beste Hauptdarstellerin für „The Eyes Of Tammy Faye“. Schauspieler Will Smith gewann für „King Richard“ den Oscar als bester Hauptdarsteller. Unter Tränen sagte er unter anderem, er wolle ein Botschafter der Liebe sein.

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Der Western „The Power of the Dog“ von Jane Campion, der mit zwölf Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangen war, gewann letztlich nur eine Auszeichnung für die beste Regie. Prämiert wurden auch der „James Bond“-Titelsong von Billie Eilish und der Animationsfilm „Encanto“. Der Oscar für den besten ausländischen Film ging an „Drive My Car“ des japanischen Regisseurs Ryusuke Hamaguchi.

Als bester Nebendarsteller wurde der gehörlose Schauspieler Troy Kotsur geehrt, der in „Coda“ den Familienvater spielt. Ariana DeBose gewann den Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle im Musical „West Side Story“. Sie sagte zum Publikum: „Sie sehen hier eine offen queere, nicht-weiße Frau, eine Afro-Latina, die ihre Kraft und ihr Leben durch die Kunst gefunden hat.“

Moderiert wurde der Abend von den Schauspielerinnen Amy Schumer, Regina Hall und Wanda Sykes. Schauspieler Will Smith sorgte mitten in der Verleihung für einen irritierenden Moment, als er auf die Bühne lief und seinem Kollegen Chris Rock eine Ohrfeige gab. Danach kehrte er auf seinen Platz zurück und rief zweimal laut in Rocks Richtung: „Lass den Namen meiner Frau aus Deinem verdammten Mund!“

Zuvor hatte sich Komiker Rock an Smiths Frau Jada Pinkett Smith gewandt und gewitzelt: „G.I. Jane 2 - ich kann es nicht abwarten, das zu sehen.“ - eine Anspielung auf den Film „G.I. Jane“, in dem sich Demi Moore als Soldatin den Kopf rasierte. Jada Pinkett Smith hatte in der Vergangenheit offen über ihren Haarausfall gesprochen. Zunächst lachte Will Smith während der Verleihung, dann stand er von seinem Platz auf. Ob es sich um einen tatsächlichen Wutausbruch handelte oder um eine abgesprochene Szene, war unklar.

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Während der Sendung wurde auch zu einem Schweigemoment aufgerufen: „Wir bitten Sie, die Ukraine auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen.“ Einige Gäste trugen blaue Bänder mit der Aufschrift „WithRefugees“. Vorab hatte Schauspieler Sean Penn zu einem Boykott der Gala aufgerufen, falls sie ohne den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stattfinden sollte. Er selbst würde seine beiden Oscar-Statuen aus Protest „einschmelzen“, sagte Penn. Selenskyj wurde im Dolby Theatre nicht zugeschaltet. (dpa/calü)

Die Gewinner in den 23 Kategorien:

- Bester Film: „Coda“ von Siân Heder

- Regie: Jane Campion für „The Power of the Dog“

- Hauptdarsteller: Will Smith in „King Richard“

- Hauptdarstellerin: Jessica Chastain in „The Eyes Of Tammy Faye“

- Nebendarstellerin: Ariana DeBose in „West Side Story“

- Nebendarsteller: Troy Kotsur in „Coda“

- Internationaler Film: „Drive My Car“ von Ryusuke Hamaguchi

- Kamera: Greig Fraser für „Dune“

- Original-Drehbuch: Kenneth Branagh für „Belfast“

- Adaptiertes Drehbuch: Siân Heder für „Coda“

- Schnitt: Joe Walker für „Dune“

- Filmmusik: Hans Zimmer für „Dune“

- Filmsong: „No Time To Die“ von Billie Eilish and Finneas O'Connell

- Produktionsdesign: Patrice Vermette, Zsuzsanna Sipos für „Dune“

- Ton: Mac Ruth, Mark Mangini, Theo Green, Goug Hemphill, Ron Bartlett für „Dune“

- Visuelle Effekte: Paul Lambert, Tristan Myles, Brian Connor, Gerd Nefzer für „Dune“

- Animationsfilm: „Encanto“ von Byron Howard, Jared Bush

- Animations-Kurzfilm: „The Windshield Wiper“ von Alberto Mielgo und Leo Sanchez

- Dokumentarfilm: „Summer of Soul (...Or, When the Revolution Could Not Be Televised)“ von Ahmir „Questlove“ Thompson, Joseph Patel, Robert Fyvolent and David Dinerstein

- Dokumentar-Kurzfilm: „The Queen of Basketball“ von Ben Proudfoot

- Make-up/Frisur: Linda Dowds, Stephanie Ingram, Justin Raleigh für „The Eyes of Tammy Faye“

- Kostümdesign: Jenny Beavan für „Cruella“

- Kurzfilm: „The Long Goodbye“ von Aneil Karia und Riz Ahmed

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