Wolfgang Niedecken: Kölschen „Jebootsdaach“ um ein Jahr aufgeschoben

<p>Bei seiner nachgeholten Geburtstagssause in der LanxessArena präsentiert Wolfgang Niedecken mit BAP das neueste Studioalbum „Alles fließt“ sowie die Klassiker aus knapp viereinhalb Jahrzehnten Kölschrock.</p>
Bei seiner nachgeholten Geburtstagssause in der LanxessArena präsentiert Wolfgang Niedecken mit BAP das neueste Studioalbum „Alles fließt“ sowie die Klassiker aus knapp viereinhalb Jahrzehnten Kölschrock. | Foto: Tina Niedecken

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Und so findet - mit Punktlandung am 30. März - in der Arena nun endlich die Geburtstagssause statt. Nur halt unter angepasstem Titel „Niedecken feiert 70+1“. „Schließlich unendlich“ - so der Titel der Tour, die bereits früh, mit dem Konzert „zehus“ in der Arena, einen Höhepunkt erlebt. Denn Heimspiele sind gerade für Kölner Musiker immer auch etwas Besonderes. Selbst wenn sie sich in ihrem Innern durchaus gegen die gerade in Köln oft allzu dick aufgetragene Heimattümelei wehren. Zu Recht!

Rückkehr nach fast drei Jahren Pause

Er scharrt schon ungeduldig mit den Hufen, um endlich wieder auf Tour gehen und live spielen zu können, sagt Wolfgang Niedecken voller Vorfreude. Kein Wunder! Den letzten Auftritt absolvierte die Band im Sommer 2019. „Verdamp lang her!“ Nach einer so langen Zeit ohne Shows und mit vielen Entbehrungen dürfte es für den Kölner und seine Musiker eine besonders emotionale Rückkehr auf die Bühne werden.

Im Gepäck hat Niedeckens BAP neben vielen Hits und Klassikern erwartungsgemäß auch sein neuestes Werk „Alles fließt“, das mitten in der Pandemie erschien, als im Grunde alles stockte. Und von daher bis jetzt auf seine Konzertpremiere warten musste. Produziert wurde das insgesamt zwanzigste Studioalbum von den beiden BAP-Musikern Ulrich Rode und Anne de Wolff, von denen auch die meisten Kompositionen stammen. Alle Texte schrieb, wie immer, Wolfgang Niedecken selbst.

Zu dem neuen Songzyklus heißt es u.a. in der Kritik von „Good Times“: „Stilistisch vielfältig wie selten zuvor tönt die Band um Anführer Wolfgang Niedecken. [...] Stimmungsmäßig spiegelt sich das gesamte traurig-schöne Leben, inhaltlich hält der Boss der Welt den Spiegel vor, ob es um Trump & Co., die Konsumgesellschaft oder Persönliches geht. Und mit ‚Jenau jesaat: Op Odyssee‘ erzählt er die Geschichte von BAP. Chapeau!“

Wahrlich eine Lebensleistung nach überaus bescheidenen Anfängen. Denn in das Abenteuer Musik stürzte sich der Kunststudent Wolfgang Niedecken im Jahre 1976 ohne jeglichen Karriereplan als Garagen- und Wochenend-Band mit ständig wechselnden Besetzungen. „Einsortiert“ als mögliches Projekt wurde das Ganze erst drei Jahre später mit dem ersten Album, das aber bereits im Titel sogleich die Richtung vorgab: „Wolfgang Niedecken’s BAP rockte andere kölsche Leeder“. Ein doppeltes Bekenntnis, nämlich: Rock und Kölsch. Und über allem schwebte der Geist von Wolfgang Niedecken. BAP ist die Band mit den meisten Nummer-eins-Notierungen in den deutschen Album Charts. Der vormalige Rekord der Beatles mit zwölf Notierungen wurde im November 2018 mit dem Album „Live & Deutlich“ eingestellt.

Übrigens… Seit dem Jahr 2014 und der „Zieht-den-Stecker“-Tour durch über fünfzig Städte firmiert die Band wieder unter der Bezeichnung „Niedeckens BAP“, immerhin ist die unverwechselbare Kölsche Legende am Mikro die Konstante in dem schon mal recht wilden Ensemble. Eine Namens„anpassung“, mit der er „back to the roots“ geht. Denn bereits die beiden ersten Produktionen in 1979 und 1980 firmierten unter diesem „Doppelnamen“. Beim ersten Nummer-eins-Album „Für usszeschnigge“ (mit u.a. Hits wie „Verdamp lang her“, „Jraaduss“, „Jupp“ oder „Waschsalon“) fanden sich dann nur noch die drei Buchstaben auf dem Cover: BAP.

Statt „Rut un Wiess“ nun Blau und Gelb

Dessen ungeachtet blieb Wolfang Niedecken über all die bewegten und bewegenden Jahre der „spiritus rector“ der Band in ihren wechselnden personellen Konstellationen. Wenngleich zwischendurch mit einigen anderen prägenden Köpfen wie Klaus „Major“ Heuser, Helmut Krumminga, Steve Borg (Stefan Kriegeskorte), Jürgen Zöller, Jens Streifling oder Michael Nass.

Nur… Ohne den Kölschen Bob Dylan und seine Lieder gäbe es kein BAP, seit mittlerweile rund viereinhalb Jahrzehnten. Auch der Name geht auf ihn zurück, so nannte er „op Kölsch“ seinen Vater. Kölschrock - so das Genre, das die einstige Garagenband zu Kult(ur) veredelt hat. Da ist er hart, geht keine Kompromisse ein. Ähnlich hart wie in seinen Botschaften, die er in Texte und Töne fasst. „Verdamp lang her“, „Kristallnaach“ oder „Arsch huh, Zäng ussenander“ - die Message solcher Songs hat wirklich jeder in der Republik verstanden. Und zu seinen ganz persönlichen Anliegen, für die er immer wieder auch mit seiner Musik eingetreten ist, steht er unverrückbar. Wie die schwarze Kirche mit den zwei Türmen.

Und das ungeachtet seines fortgeschrittenen Alters. Ganz im Gegenteil! Weshalb er auch am Rosenmontag beim Friedensmarsch buchstäblich Farbe bekannte. Jedoch nicht in „Rut un Wiess“, sondern in Gelb und Blau. Für die Ukraine, gegen den Krieg.

In seinem Buch „Zugabe“ (verfasst im Nachgang zu seinem Schlaganfall vor genau zehn Jahren) steht irgendwo: „Vernunft ist in Verbindung mit Rock’n’Roll ein furchtbares Wort.“ Ohne Zweifel ein Anflug von Melancholie, die irgendwie auch für den Herbst steht. Bei Wolfgang Niedecken, bei BAP, beim Kölschrock. Seinen eigenen Herbstanfang wollte er jedoch auf der Bühne erleben - und plante zum Siebzigsten ein „Geburtstagsständchen“ mit Publikum in der Arena. Der eigentliche Geburtstag liegt pandemiebedingt ein Jahr zurück, für Wolfgang Niedecken jedoch kein Grund, die Fete ausfallen zu lassen.

Und wenn die Lage sich stabilisiert, geht es im Herbst weiter mit einer Hallentournee. Und im Sommer sind derzeit rund ein Dutzend Konzerte programmiert. Denn Open-Air-Auftritte lieben Wolfgang Niedecken & Co. ganz besonders.

Für das Event am 30. März 2022 konnte man 2 x 2 TICKETS EXKLUSIV für NIEDECKENS BAP

im Wert von 67,00 € in der LanxessArena in Köln gewinnen.

Die Gewinner stehen fest und werden persönlich benachrichtigt.

Es handelt sich um:

Karla Schommers-Büx (Weweler)

Annie Lenaerts (Bilstain)

WICHTIG!! Prüfen Sie stets vorab die aktuell geltenden Zulassregeln.

Infos unter www.lanxess-arena.de

In Koproduktion mit dem Management der LanxessArena, SemmelConcerts und nemo.presse

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