Müllers Eigentor beschert Leverkusen in München einen Punkt

<p>Bayern-Kapitän Thomas Müller (rechts) kann es nicht fassen, sein Eigentor bescherte Leverkusen das 1:1. Auch Münchens Torhüter Sven Ulreich ist fassungslos.</p>
Bayern-Kapitän Thomas Müller (rechts) kann es nicht fassen, sein Eigentor bescherte Leverkusen das 1:1. Auch Münchens Torhüter Sven Ulreich ist fassungslos. | Foto: dpa

Der ausgewechselte Thomas Müller stapfte nach seiner Eigentor-Premiere nach dem Schlusspfiff eingepackt in eine warme Jacke missmutig über den Arena-Rasen. Sein Comeback nach der zweiten Corona-Infektion hatte er sich anders vorgestellt.

Das erste Eigentor des 32 Jahre alten Fußball-Nationalspielers im 407. Bundesligaspiel kostete die Münchner beim 1:1 (1:1) im Topspiel gegen Bayer Leverkusen zwei Punkte und damit auch eine erfolgreiche Generalprobe vor dem Champions-League-Spiel gegen RB Salzburg. „Ich glaube nicht, dass Thomas mega niedergeschlagen ist“, beruhigte Coach Julian Nagelsmann: „So eine Aktion passiert auch den Besten.“

Müller lenkte am Samstag eine Freistoßflanke von Kerem Demirbay in der 36. Minute ins eigene Tor. „Das Tor war vemeidbar“, urteilte Nagelsmann. Die Kommunikation zwischen dem fangbereiten Torwart Sven Ulreich und Müller klappte in der Szene nicht. Zuvor hatte Niklas Süle den Tabellenführer vor 25.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena mit seinem ersten Saisontor in Führung gebracht (18.).

„Wir haben eine der besten 30 Minuten der Saison gespielt“, sagte Süle zur Münchner Startphase und hielt fest: „Nach dem unglücklichen 1:1 sind wir ein bisschen zusammengefallen.“ Die größte Chance zum Sieg vergab nach der Pause Marcel Sabitzer. Kurz nach seiner Einwechslung tauchte der Österreicher frei vor Torwart Lukas Hradecky auf und schoss diesen an (62.). „Wir haben solidarisch gekämpft, waren sehr leidensfähig“, resümierte Leverkusens Coach Gerardo Seoane nach dem gerechten Remis. „Das Tor hat uns einen Push gegeben. Durch den Freistoß haben wir Energie bekommen“, kommentierte Bayers Freistoßschütze Demirbay.

Torschütze Süle: „Ich werde bis zum letzten Tag alles geben“

Sportvorstand Hasan Salihamidzic fehlte nach einem positiven Corona-Schnelltest im Stadion auf der Bayern-Bank, auf der auch Leroy Sané Platz nehmen musste. Der Nationalspieler bekam von Trainer Julian Nagelsmann wie bei seinem Siegtor vor einer Woche beim 1:0 in Frankfurt wieder die Joker-Rolle zugeordnet. Sané kam nach einer Stunde ins Spiel – zum Matchwinner wurde er aber diesmal nicht.

Nagelsmann verstärkte gegen die offensivstarken Leverkusener die Abwehr, setzte gegen die gefährlichen Moussa Diaby und Florian Wirtz auf eine Viererkette mit Omar Richards als Ersatz für den gesperrten Lucas Hernández. Aus einer guten Spielkontrolle erarbeiteten sich die Bayern Chancen. Nach einer Ecke von Joshua Kimmich herrschte Chaos in der Bayer-Abwehr, das Süle mit seinem Volleyschuss bestrafte. „Ich werde bis zum letzten Tag alles geben für den Club“, versprach der 26-Jährige, der im Sommer ablösefrei zu Borussia Dortmund wechselt.

Die Bayern hatten anfangs alles im Griff, bis sie sich selbst aus der Siegspur beförderten. Müller sprang in Demirbays Freistoßflanke und lenkte den Ball mit dem Fuß ins eigene Tor. Das 1:1 führte zu einem Bruch im Spiel, Leverkusen hatte jetzt die besseren Chancen und traf durch Amine Adli den Pfosten (42.). Auch nach dem Seitenwechsel boten die Bayern Angriffsflächen. Nach vorne waren sie bemüht, fanden aber offensiv kaum Lösungen. (dpa/leo)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment